Hier findest Du meine selbst geschriebenen Geschichten,

die auch teilweise als Hörbuch aufgenommen worden sind.


Mit dem Schreiben hab ich im April 2019 angefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los :-)

Scrolle ganz nach unten, da findest Du meine erste Kurzgeschichte.

Wenn Hansi wieder weint


Es war wie immer. Sie spielten mit ihren Freunden auf einem nahegelegenen Spielplatz in einem Sandkasten und  backten mit ihren Förmchen viele tolle Kuchen. Nur Hansi durfte mal wieder nicht mitspielen, weil er einfach zu klein war. Es war aber auch kein Platz im Sandkasten. Jedoch gab er nicht auf und drückte sich dazwischen. Bella bat ihn, er möge doch woanders hingehen und sich seinen Platz zum Spielen suchen. Aber Hansi hörte nicht und fing an zu schreien. Er hörte erst auf bis einer von den anderen nach gab. Das ging fast jeden Tag so. Dieses Geschrei war einfach nicht auszuhalten.


Die Freunde schmiedeten einen Plan wo sie ungestört spielen konnten ohne Hansi. Hansi war erst 3 Jahre alt. Die anderen schon älter. Da gibt es Bella, sie war fast 6 und kommt nächstes Jahr in die Schule. Basti ging in die 2. Klasse. Also eigentlich zu alt für den Sandkasten. Hansis Schwester Ina, wird in einigen Tagen 6. und da waren noch die Zwillinge Rudi und Paul. Beide 10, sie lebten alle in einer Straße.


Es war schon spät und es wurde langsam dunkel und alle gingen nach Hause. Der Spielplatz war nicht weit entfernt. Nur einer tanzte mal wieder aus der Reihe.


„Wo hast du deinen Bruder gelassen?, fragte die Mama von Ina.

„Na er ist doch hier“, glaubte Ina zumindest, weil sie dachte er lief immer schön hinter ihr auf dem Nachhauseweg.

„Ich habe Dir doch immer wieder gesagt, du sollst deinen Bruder an die Hand nehmen, wenn ihr nach Hause geht. Jetzt müssen wir den ganzen Weg zurück laufen und ihn suchen. Was hast Du Dir nur dabei gedacht?, sagte die Mama von Ina.„


Die beiden liefen den Weg ab aber keine Spur von Hansi. Es war fast dunkel. Ina fing an zu heulen und bat ihre Mama um Entschuldigung.


„Es ist schon gut. Wir schauen bei uns in der Straße bei jedem vorbei. Er kann ja nicht weit sein.“

Sie klingelten an jede Haustür. Aber bei niemandem ist er mitgegangen. Inas Mama machte sich jetzt große Sorgen. Sie bat Bellas Mama auf Ina aufzupassen um nochmals alleine loszuziehen. Da es schon ziemlich dunkel war, nahm sie die Taschenlampe mit. Sie suchte den ganzen Spielplatz ab aber er war nicht aufzufinden.


Ihr fiel auf einmal dann noch das alte Baumhaus ein, das bei Egon im Garten stand. Er ist der Hausmeister der im Kindergarten immer nach dem Rechten sah. Auf halber Strecke lief ihr Egon schon entgegen.

„Schnell du musst kommen, Hansi schläft im Baumhaus.“


Inas Mama war voller Freude, als sie Hansi im Baumhaus antraf. Um ihn nicht zu wecken, bot Egon ihr an, sie mit seinem Auto nach Hause zu fahren.


Ina versprach ihrer Mama von nun an besser auf ihren kleinen Bruder aufzupassen.

Damit ihr Bruder nicht wieder alleine war, legte sich Ina zu ihm und sie schliefen friedlich ein.


Ende Gut, alles gut.


Ole das Eichhörnchen und ich


Ole so hieß das kleine Eichhörnchen das mich jeden Tag besuchte. Mein bester neuer Freund kam jeden Tag um dieselbe Zeit. In einem kleinen Napf gab ich ihm immer ein paar Nüsse, Sonnenblumenkerne oder kleine Karottenstückchen. Damit ich es wieder erkannte, hat er einen weißen Fleck am Bauch.


Aber am nächsten Morgen kam er nicht. Ich dachte schon ich hätte mich in der Uhrzeit vertan aber es war Punkt 8 Uhr. Ich ging zurück ins Haus und bin meiner Arbeit nach gegangen. Ich bin Journalist und Schriftsteller zugleich. Ich heiße Frederik und lebe allein.


Vom Wohnzimmer aus hatte ich einen guten Blick zur Terrasse. Es war fast Mittag durch und der Napf war immer noch voll. Ich machte mir langsam Sorgen. Ich zog meine Schuhe an um ihm zu suchen im angrenzenden Wald. Ich rief sogar nach ihm was eigentlich echt albern war. Hast Du schon mal nach einem Eichhörnchen gerufen? Die Leute schauten schon. Fragten nach wen ich suchte. Mit einer Notlüge besänftigte ich sie, dass mein Hund davon gelaufen wäre. Ich hätte sicherlich gleich einen Platz im Irrenhaus bekommen. Traurig ging ich wieder zurück zum Hause.


Ich schrieb weiter an meinem Buch. Die Abgabefrist war schon in 4 Wochen. Deshalb hatte ich auch nicht mehr viel Zeit.


Am nächsten Morgen war der Napf leer aber Ole war nicht zu sehen. Vielleicht war ein anderes Tier da und hat alles aufgefressen. Diese Tiere sind nur zutraulich wenn man sie mit Futter locken kann. Man sollte sie jedoch nicht anfassen. Sie haben sehr scharfe Zähne. Aber zwischen Ole und mir hat sich in der Zeit eine Freundschaft entwickelt. Ja viele würden jetzt sagen ich bin verrückt. Aber das ist eben mein Haustier geworden, das in der freien Natur lebte.


Das Buch wurde ein Bestseller. Der Verlag für den ich schrieb, fragte mich ob ich für mehrere Monate nicht ins Ausland für eine Recherche gehen könnte. Ich lehnte erstmal ab denn ich war immer noch so traurig das Ole nicht mehr kam. Wegen eines Eichhörnchen einfach hier bleiben, das würde der Verlag gar nicht verstehen. Sie würden mich für verrückt erklären. Deshalb schwindelte ich ihnen einfach etwas vor, das ich mich die nächsten Monate um meine kranke Schwester kümmern müsste, die es gar nicht gab. Ich war nämlich ein Einzelkind.


Da ich mich ja gegen das Ausland entschieden hatte, fing ich wieder an zu schreiben. Diesmal sollte es ein besonderes Buch werden. Ich schrieb über meine Reisen, in den Ländern in denen ich schon wegen meiner Bücher Recherchen war. Das Buch hatte am Schluss über 360 Seiten. Ich wollt mich ablenken wegen Ole. Aber es gelang mir nicht jeden Tag.


Nach der Veröffentlichung meines Buches erhielt ich von vielen TV Sendern Einladungen. Auch ein Filmteam wollte mein Buch verfilmen. Ich zögerte erst aber ich nahm dann an. Einige Szenen wurden auch im nahe liegenden Wald gedreht. Die Filmarbeiten dauerten mehrere Monate an.


Es saß da oben auf einem dünnen Ast. Der Baum im Wald wo wir gedreht hatten. Es schaute mich an und ich war auf einmal der glücklichste Mensch auf der Welt. Ole, er war wieder da. Ich fragte mich nur warum er nicht mehr zurück kam. Oben in der Mitte des Baumes war ein Nest. Da schaute noch ein zweites Eichhörnchen raus. Es war eine sie. Ich zählte eins und eins zusammen und jetzt wusste ich warum er nicht mehr zurück kam an jenem Tag. Er fand endlich eine Gefährtin mit dem er eine kleine Familie gegründet hatte. Eine Schwangerschaft dauert nur 38 Tage und sie können bis zu 5 Babys auf die Welt bringen.


Einige Tage später sah ich auf meine Terrasse und da waren die zwei, Ole und sein Weibchen. Sie suchten nach Futter und ich stellte einen Napf raus mit Nüssen. Jetzt kamen sie wieder jeden Tag. Eine richtig kleine Eichhörnchen Familie.


EMILIA SVENSSON

(Fortsetzungsgeschichte von Staffel 1 - 3 von Frida)


  1. Teil


Sie starrte ständig auf ihr Smartphone und hoffte noch auf eine Nachricht von ihrem Freund Thomas zu bekommen. Vor ein paar Tagen hatte er mit ihr Schluß gemacht. Er ging einfach so ohne eine Erklärung. Für Emilia brach eine Welt zusammen. Die beiden waren fast 4 Jahre ein Paar. Ihre Mutter wüsste jetzt genau was zu tun wäre. Sie starb als sie noch ganz klein war. Aber sie musste jetzt nach vorne schauen, denn ihr Studium in Stockholm begann schon sehr bald. Da brauchte sie einen klaren Kopf und keinen Liebeskummer. 


Völlig erschrocken fuhr sie zusammen als es an der Haustür klingelte. Schnell rannte sie und hoffte auf Thomas aber es war nur Sven Torberg, der ehemalige Freund von ihrer Mum. Er holte sie ab um gemeinsam nach Stockholm zu fliegen. Da sie keine geeignete Wohnung gefunden hatte, konnte sie in der Zwischenzeit bei ihm unterkommen. Er lebte in einer großen Penthouse Wohnung am Stadtrand von Stockholm. Seit dem Tod ihrer Mutter waren sie immer eng in Kontakt geblieben. Sven war ab und an in Göteborg zu Besuch gewesen. Emilia wuchs bei ihrer Tante Nelly auf. Sie erhielt das Vormundschaftsrecht bis zu ihrem 18. Lebensjahr. So stand es im Testament. Völlig verheult setzte sie sich wieder ins Wohnzimmer zurück. 


„Was ist denn los mit Dir Liebes“? fragte Sven ganz vorsichtig.

„Ich dachte es wäre Thomas, sprach sie mit weinender Stimme. Er beendete vor ein paar Tagen unsere Beziehung.“

„Du musst jetzt nach vorne schauen, lass die Vergangenheit ruhen. Wer weiß was er hat. Vielleicht meldet er sich irgendwann mal wieder bei dir, sprach Sven.“

„Hat Thomas mit Dir etwa gesprochen? seufzte sie.“

„Nein.“


Sven nahm Emilia fest in den Arm und versprach ihr immer für sie da zu sein. Aber dieses Versprechen gab er ihr schon damals als ihre Mutter Frida gestorben war. In ein paar Monaten jährt sich der Todestag zum 16. Mal. Genau an Emilias Geburtstag. 


2. Teil


So saßen sie nun im Flieger Richtung Stockholm. Die Flugzeit betrug nur eine Stunde. Mit dem Auto hätte man 5 Stunden gebraucht und das wollten sich die beiden nicht wirklich antun. Während des Fluges schaute immer wieder ein gut aussehender Mann zu Emilia rüber. Momentan hatte sie ehrlich gesagt keine Lust auf irgendwelche neue Flirts oder Liaisons. Sie dachte sich das sie ihn irgendwo schon einmal gesehen hatte. Aber es war ihr jetzt auch völlig egal, den sie freute sich sehr auf ihr Studium das sie in 2 Wochen anfing. Eigentlich wollte sie erst in die Fußstapfen ihres Vaters treten und Rechtswissenschaft studieren, aber das war ihr völlig zu trocken. Sie entschied sich um für Sport und Gesundheitswissenschaft. 


Bei der Kofferausgabe stand der Mann aus dem Flugzeug neben ihr und fing mit ihr ein Gespräch an, das sie aber dankend ablehnte. Aber er gab nicht auf und sprach sie einfach an.


„Du siehst Deiner Mum so ähnlich. Es war furchtbar was damals geschehen ist. Ich hoffte ich hätte sie damals noch einmal sehen können. Aber wir hatten uns aus den Augen verloren. Und sie entschied sich für David und nicht für mich“ sprach Julian Sandberg.


Jetzt fiel Emilia wieder ein woher sie ihn schon einmal gesehen hatte. Vor kurzem fand sie alte Fotos in einer alten blauen Schatulle. War das etwa Mums erste große Liebe? 


„Es tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder. Hier meine Visitenkarte. Ich bin Dozent an der Universität in Stockholm.“


Es ging alles so schnell. Emilia wollte ihn noch etwas fragen, aber er verschwand in der Menschenmenge. 


„Wer war der Mann“? fragte Sven neugierig.


„Mums erste große Jugendliebe."


Sven sah Emilia mit großen Augen an. 


„Komm lass uns gehen, du kannst mir ja unterwegs ein wenig über ihn erzählen.“


War es Schicksal, das sie Julian Sandberg getroffen hatte? Oder alles nur reiner Zufall? Welches Fach er wohl unterrichtet? All diese Fragen gingen ihr jetzt durch ihr kleines Köpfchen. 


Als sie auf dem Weg ins Penthouse waren, rief Emilia von unterwegs aus ihre Tante Nelly an und bat sie diese alte blaue Schatulle, die sie damals von ihrer Mum vererbt hatte ihr nach Stockholm zu schicken. Dort befanden sich alle alte Fotos und Briefe von Julian. Sie musste unbedingt die ganze Wahrheit erfahren. 


„Emilia kommst Du, wir sind da.“

„Was?“ fragte sie mit erschreckender Stimme 

„Wir sind da. Darf ich Dir Elane vorstellen.“ 


Das war Svens Lebenspartnerin. Seit dem Tod damals von meiner Mum hat er einige Jahre gebraucht bis er sich wieder einer Frau angenähert hat. Mit Elane war er jetzt schon über 8 Jahre zusammen. Sie war groß, zierlich und trug langes blondes Haar. Sie hatte einen eigenen Frisörladen gleich ein paar Straßen weiter. 


Sven zeigte mir gleich mein Zimmer. Es war sehr geräumig und man hatte einen tollen Blick auf Stockholm. Das Zimmer hatte sogar einen eigenen Zugang zur Dachterrasse. Ich lies mich auf das Bett fallen. Ich war so müde und schlief schon nach wenigen Minuten ein. Ich spürte noch wie Sven mich zudeckte. Da war ich schon im Land der Träume. 


3. Teil


Mitten in der Nacht hörte sie leise Stimmen. 


„Komm steh auf liebe Emilia und komm zu mir“


Es war dunkel im Raum und um an den Lichtschalter zu kommen, müsste sie aufstehen. Sie war viel zu müde dazu und drehte sich wieder um und schlief weiter. 

Da kam sie wieder diese Stimme. 


„Bitte steh endlich auf und komm zur mir“


 Es war sicherlich alles nur ein Traum. Aber diese Stimme lies nicht eher los, bis Emilia aufstand, sich anzog und die Wohnung verlies. 


Völlig verstört fand man sie auf einem Friedhof. Jemand vom Security rief die Polizei und brachte sie nach Hause. Am nächsten Morgen konnte sie sich an nichts mehr erinnern. 

Was war geschehen? Hatte sie wohlmöglich einen Schlafwandel gehabt oder gab es diese Stimme wirklich? Es war alles sehr merkwürdig, denn sie hatte noch nie einen Schlafwandel gehabt. Auch nicht im Kindesalter. Es muss also jemand in der Wohnung gewesen sein und sie während des Schlafes zum Friedhof gelockt haben. Aber die Penthouse Wohnung konnte man nur durch einen Code betreten und verlassen. Diesen wusste Emilia überhaupt nicht. Sven hatte im Außenbereich Kameras installiert und spielte sie ab. Auf diesen war nichts Auffälliges zu sehen. 


 Zur Vorsorge brachte er sie zu einem Arzt um ausschließen zu können das alles in Ordnung mit ihr ist. Einige Stunden später durfte sie auch schon wieder nach Hause. Es stellte sich heraus, das sie mit Chloroform betäubt und aus der Wohnung zum Friedhof gebracht worden war. Die Spurensicherung suchte nach Hinweisen die der oder die Täter hinterlassen haben könnte. Die nahmen die ganze Wohnung auseinander. Sie kamen zu dem Ergebnis das da richtige Profis am Werk gewesen waren.


 Elane war in der besagten Zeit schon weg auf einer Tagung in Uppsala. Sie fuhr noch am Vorabend. Etwa eine Autostunde von Stockholm entfernt. 


Emilia erzählte der Polizei das sie am Flughafen jemand angesprochen und sich als Julian Sandberg ausgegeben hatte. Die Polizei ging jeder Spur nach. Aber sie glaubte nicht das er damit etwas zu tun hatte. 


Teil 4


Einige Tage später erhielt Emilia das Päckchen von ihrer Tante. Sie machte es sofort auf. Dort befanden sich tatsächlich die alten Liebesbriefe und Fotos von ihrer Mum und Julian. Die Fotos waren ziemlich alt. Sie war sich also nicht mehr so sicher ob der Mann am Flughafen wirklich Julian Sandberg gewesen ist. Um es herauszufinden, wollte sie ihn um ein Treffen bitten. Aber es ging immer nur seine Mailbox an. Um rauszugehen musste sie schon einen triftigen Grund angeben. Seit der Entführung erhielt sie ab sofort Personenschutz. 

Es blieb ihr also nur abzuwarten bis endlich ihr Studium anfing. Sie lies es einfach sein und kramte die Schatulle wieder hervor und fing an die Briefe zu lesen. Bei vielen bekam sie Gänsehaut. So liebevoll schrieb ihre Mum. 

 

 „Mein liebster Julian, ich sehne mich so sehr nach deinen sanften Lippen. Deine Küsse sind einzigartig. Jedes Mal wenn Du mich in den Armen gehalten hast, bekam ich sofort Schmetterlinge im Bauch.“

 

 In einer der Briefe beteuerten beide ihre Liebe für immer. Aber diese Liebe war nur von kurzer Dauer. Frida ihre Mum hatte erst zu spät bemerkt, das sie eigentlich David liebte und nicht ihn. Nach der Trennung von meiner Mum erlaubte er sich einen Scherz und war kurzerhand mit Clara zusammen. Das war die Cousine meiner Mum. Also meine Großcousine. Ich habe sie lange nicht mehr gesehen und könnte sie mal bei Gelegenheit anrufen und fragen wie das damals so gewesen ist. 

 

Teil 5


Heute war der erste Tag an der Uni in Stockholm. Emilia war schon ziemlich aufgeregt. Sie hatte sich schon für ein paar Vorlesungen eingeschrieben. 

Ob sie dort neue Freunde kennenlernen wird? Und auf eins war sie ziemlich gespannt, ob sie Julian Sandberg wiedersehen wird? 


Ich suchte meinen Vorlesungsraum und nahm erstmal in der Mitte weit oben Platz. Langsam füllte es sich und neben mir gesellte sich ein Mädchen. Wir kamen gleich gut ins Gespräch und ich erzählte ihr das ich aus Göteborg bin. Sie hieß Stella, 20 Jahre alt und lebt hier in Stockholm. Ihr Vater sei hier Dozent. 


Wie praktisch dachte sich Emilia, aber sicherlich auch voll nervig. Ständig jemand unter seine Fittiche zu haben muss schließlich auch nicht so angenehm sein. 

„Guten Morgen, ich heiße sie alle recht herzlich Willkommen an ihrem ersten Tag in der Uni. Ich bin Julian Sandberg und werde in den nächsten Monaten ihr Dozent für Sport und Gesundheitswissenschaft sein. Schreiben Sie sich bitte für einige Vorlesungen rechtzeitig ein, den manche Themen sind sehr begrenzt verfügbar.“


Mir stockte der Atem. Stella flüsterte mir ins Ohr, das dies ihr Vater ist. Ich konnte es kaum glauben. Es ist also doch wahr. Oh Mum warum kannst du nicht hier sein? Ich brauch dich jetzt. 

Es fiel wie in einem Kartenhaus in sich alles zusammen. Ich rankte kurz nach Luft. Mir wurde auf einmal schwarz vor Augen. 


„Alles okay?“ flüsterte Stella


Alles was danach war hatte ich nicht mehr mitbekommen. Ich erwachte erst einige Stunden später im Krankenhaus wieder auf. Als ich die Augen öffnete stand Sven vor mir. Da betritt auch schon der behandelte Arzt das Krankenzimmer und teilte uns mit das sie mit mir noch einige Untersuchungen durchführen müssen bis sie das Ergebnis meines Zusammenbruchs erklären können.  


Emilia blickte Richtung Tür in der Hoffnung Stella oder ihr Vater würde jeden Augenblick hereinkommen. 


„Was starrt Du den ständig zur Türe? fragte Sven. 

„Ich habe ihn wieder gesehen diesen Julian Sandberg vom Flughafen. Er ist mein Dozent an der Uni.„

„Was sagst Du da?“

„Ja wenn ich es Dir doch sage. Ich hab ihn eindeutig wieder erkannt. Er hatte also die Wahrheit gesagt. Weiß man jetzt eigentlich mehr wer mich aus der Wohnung entführt hat?“


„Nein, mein Liebes. Die Polizei tappt immer noch im Dunkeln. Wir müssen alles nochmals von vorne durch gehen. Aber du sollst dir keine Sorgen machen. Du ruhst Dich erstmal aus. Schlaf gut. Ich komme morgen wieder. 


Teil 6


 Das Ergebnis der Untersuchung lag jetzt vor. Sie hatte eine verschleppte Grippe, die man nicht richtig ausgeheilt hatte. 

Stella kam bei mir vorbei um ihr den Unistoff zu geben. 


„Sag mal liebe Stella, weißt Du was über eine Frida Svensson?“

Sie starrte mich mit großen Augen an und meinte.

„Wer soll das sein?“

„Das war die erste große Liebe zwischen deinem Vater und ihr damals.“

„Was??? Echt jetzt? Davon hat Daddy nie etwas erzählt. Soll ich nach ihr fragen?“

„Nein lass mal.“

„Warum fragst du mich das alles liebe Emilia? Hast Du sie etwa gekannt?“


Als meine Mum damals gestorben ist, hatte Nelly meine Tante beschlossen das ich ihren Nachnahmen annehmen sollte. Sonst hätte Stella ja gleich gewusst wer ich bin. 


„Komm sag schon, kennst du sie?“


Ich wusste nicht ob ich ihr wirklich die Wahrheit sagen sollte oder ob es klüger war abzuwarten und ihr Vater erzählte ihr alles. Den ich wusste nicht ob es noch eine Ehefrau in seinem Leben gab. Ich wagte den Schritt einfach. 

„Ja ich kenne sie. Sie starb als ich erst 6 Jahre alt war. Sie war meine Mum. Ich sprach nicht mehr weiter. Da kamen wir schon die Tränen. 


„Sie war was? Bist Du hier her gekommen um hier zu studieren und meinen Vater kennenzulernen?“

„Nein ganz und gar nicht. Er hatte mich vor ein paar Wochen als ich von Göteborg nach Stockholm im Flieger saß an der Gepäckausgabe angesprochen. Ich wusste da noch nicht wer er wirklich ist. Er sagte ich sehe so aus wie meine Mum damals. Sie hatte sich nur nicht für ihn entschieden sondern für David also meinen Vater. Das war Mum´s langjähriger Freund davor, bevor sie sich in ihn richtig verliebt hatte. Dein Vater hatte sogar einige Tage etwas mit Clara meiner Großcousine. Meine Mum hatte mir alte Liebesbriefe vererbt. Willst Du sie vielleicht lesen?“


Stella kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie wußte nicht was sie vor Schreck sagen sollte. Sie konnte es nicht fassen. Ihr Daddy hatte nie was davon erzählt. Ich glaube nicht das Stella´s Mum davon etwas weiß. Aber es ist ja nichts schlimmes, nur die erste große Jugendliebe zweier Menschen. 


„Ich bitte dich um eins, rede nicht mit deinem Vater. Ich möchte es gerne selbst tun.“

„Nein, das kann ich nicht. Ich muss ihn gleich fragen wenn ich daheim bin. Ob das meine Mum weiß.“

„Bitte liebe Stella, lass mich das machen. Bitte, bitte!!“


Aber das war sie auch schon zur Tür hinaus. Emilia konnte sie nicht mehr auf halten. Was habe ich da nur angerichtet, fragte sie sich selbst? Ich hätte lieber zuerst mit ihm reden sollen. Aber dann dachte sie sich, es ist doch jetzt schon so lange her. Das war ja alles vor ihrer Zeit also bevor Stella geboren worden ist. Ich versucht ihn auf seinem Handy anzurufen.


„Ja, hallo wer da?“


Ich erschrak einen kleinen Augenblick, den eine Frauenstimme war am anderen Ende der Leitung. 


„Hallo, wer ist denn da?“

„Ja, ich bin es Emilia Johansson. Kann ich ihren Mann Julian Sandberg sprechen? Es ist dringend. Ich bin vor ein paar Tagen in der Uni zusammen gebrochen.“

„Ach ja , er erwähnte etwas davon. Wie geht es Ihnen denn?“

„Ja ich bin auf dem Weg zur Besserung. Kann ich ihn jetzt bitte sprechen?“

„Ja einen Augenblick, warten sie kurz. Schatz? Telefon für dich“

„Hallo liebe Emilia, wie geht es ihnen? Ich hoffe doch wieder gut und sie kommen bald wieder zurück in die Uni.“

„Nein vorerst nicht. Wir müssen uns treffen. Es ist dringend. Ich habe Stella erzählt wer sie sind. Ich konnte sie nicht mehr davon abhalten. Ihre Tochter ist auf dem Weg nach Hause.“

„Ich bin in etwa 30 Minuten bei Ihnen.“

„Schatz, wer war das fragte? Anna Sandberg“

„Sie ist die Tochter einer damals verstorbenen Bekannten aus meiner Jugendzeit. Also kein Grund zur Sorge. Ich bin spätestens zum Abendessen wieder zurück.“


In der Zwischenzeit konnte ich Stella telefonisch erreichen und sie bitten nichts ihrer Mum zu erzählen. Sie willigte tatsächlich ein und ich war sehr erleichtert. 



Teil 7


Ich starrte ständig auf die Uhr. Nach ein paar Minuten bekam ich eine Sms, das ich in den nahegelegenen Park kommen sollte um ihn dort zu treffen. Um an den Wachposten vorbeizukommen und glaubwürdig zu klingen, gaukelte ich ihnen vor zu Elane in den Salon zu gehen. 


Als ich ankam, sah ich weit und breit keinen Julian Sandberg. Stattdessen saß ein fremder Mann auf einer Parkbank. 


„Hallo liebe Emilia, endlich lernen wir uns kennen.“

„Wer sind Sie?“

Ich blieb ganz ruhig um mir nicht anzumerken das ich Angst hatte. Wo blieb nur Julian?

„Was wollen sie denn von mir? Fragte sie mit zögernder Stimme. 

„Weißt Du es denn nicht? Ich möchte gerne die alten Unterlagen von Julian Johansson.“

„Wer soll das sein? Ich kenne diesen Mann nicht.“


Ich stellte mich einfach dumm.


„Natürlich weißt Du es Schätzchen. Morgen um dieselbe Zeit erwarte ich dich hier mit den Unterlagen. Und komm mir auf keine Dummheiten. Versuche nicht die Polizei einzuschalten, ansonsten wirst du deine Tante nie wieder sehen.“


Und da verschwand er auch schon hinter den vielen hohen Büschen. 


Ich setzte mich auf die Bank und holte erstmal tief Luft. Da kam endlich Julian. Ich stand auf und umarmte ihn ganz fest und flüsterte:

„Bitte halt mich ganz fest.“

„Alles gut liebe Emilia?“

Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und heulte los. 

„Sag, was ist passiert?“

„Ich darf nichts sagen, ansonsten tut er meiner Tante etwas an.“

„Wer will dir denn etwas antun?“

„Da war ein Mann hier und fragte nach Julian Johansson. Er war mein Onkel. Er will irgendwelche alte Unterlagen von früher haben. Ich soll morgen um dieselbe Zeit wieder hier sein und nicht auf die Idee kommen die Polizei einzuschalten. Ich bin nach Stockholm gekommen um ein neues Leben anzufangen und nicht wieder in der Vergangenheit herum zu kramen. Bitte Du musst mir helfen.“


Beide standen sich jetzt sehr nahe gegenüber. Julian wischte die Tränen aus Emilias Gesicht und gab ihr einen sanften Kuss auf ihre Stirn. Er nahm sie anschließend in den Arm und versprach eine Lösung zu finden. Er begleitete sie erstmal nach Hause. 

Angekommen in der Wohnung wartete Elane auf sie.


„Wo warst Du denn? Einer vom Wachposten hatte gemeint du wolltest zu mir in den Salon. Und wer ist der Mann neben Dir?“

„Darf ich vorstellen, dass ist Julian Sandberg mein Dozent. Bitte Du musst Sven anrufen. Wir müssen schnellstmöglich mit ihm sprechen. Ein Mann folgte mir in den Park und möchte alte Unterlagen von meinem verstorbenen Onkel.“

„Meinst Du etwa von Julian Johansson?“


Woher wusste sie nur davon? Sie weiss gar nicht wie mein Onkel heisst. Hat Sven ihr mal etwas erzählt? Solche Sachen waren doch streng geheim. War sie vielleicht auch vom Geheimdienst oder ein Killer?


„Ich sage jetzt nichts mehr bis Sven nach Hause kommt.“


Teil 8


Nach wenigen Minuten wimmelte es in der Wohnung nur noch von Polizei. Ich wusste erst gar nicht wie mir geschah. Wo war nur Sven? 

Ein paar Minuten später erhielt ich eine SMS mit einer Code Verschlüsselung.

 

Bitte bleib in Deinem Zimmer und schließ die Türe ab.

 

<Codewort: Klopf, Klopf, SCHRANK>

 

 Ich schwindelte ihnen einfach vor, das ich starke Kopfschmerzen hätte und mich hinlegen müsste.

Was hatte das nur alles zu bedeuten? 

Was nur Sven und ich wussten, das es in meinem Zimmer einen geheimen Gang gibt, der sich in meinem Kleiderschrank befindet. 

Julian ging mir nach und flüsterte was los ist? Ich bat ihm mein Spiel mitzuspielen und nicht weiter Fragen zu stellen. 

 Ich zog ihn zu mir und schloß leise meine Zimmertüre. 

 Wir standen uns so nahe gegenüber, das ich ihn einfach küssen musste. Er erwiderte meinen Kuss. Wie es sich wohl damals zwischen meiner Mum und ihm angefühlt haben hat? 


„Wir müssen jetzt sehr leise sein, denn ich glaube nicht das dies die richtige Polizei ist. Und diese Elane arbeitet sicherlich nicht in einem Frisörladen. Die sind sicherlich hinter diesen Unterlagen her, die damals mein Onkel gehört hat. Nelly meine Tante hatte mir vor ein paar Jahren davon erzählt.“


Leise klopfte es an meiner Schranktür. 


„Los, wir müssen uns beeilen, bevor die merken das ich hier bin.“


Ich ging zuerst, danach Julian und zum Schuss Sven. Der geheime Gang führte in einen alten unterirdischen Tunnel. Niemand konnte uns finden. Am anderen Ende des Tunnels wartete Susan, Svens Chefin und meinte Tante Nelly. 

 Sie brachte uns zu einem kleinen privaten Flughafengelände. Dort stiegen wir in einen kleinen Jet ein. 

 Ziel unbekannt!


Teil 9


Ich hatte mir meinen Neubeginn in Stockholm etwas anders vorgestellt. Stattdessen flogen wir in ein neues fremdes von mir noch unbekanntes Land. Unsere Smartphones wurden vor dem Abflug alle vernichtet. Wir bekamen auch alle neue Pässe. Von nun an heiße ich Stefanie Klein und nicht mehr Emilia. Es war wie ein neues Leben, eine neue Identität. Niemand sollte Verdacht schöpfen woher wir kamen oder wer wir sind. 

 Ich wollte aber lieber in mein altes Leben zurück.

 

 Nelly und Sven sprachen über alte Zeiten. Ich hörte schon gar nicht mehr hin und wachte erst in der Dunkelheit kurz vor der Landung wieder auf. Sie brachten uns in ein Herrenhaus.


Jeder bekam ein zugewiesenes Zimmer. Nebenan schlief Julian. Sven hatte sein Zimmer am Ende des Flurs. Nelly schlief eine Etage höher. Auf dem Bett lagen frische Klamotten für uns bereit.


 Nebenan hörte ich Geräusche aus dem Bad kommend. So neugierig wie ich war wagte ich einen Blick hinein. Und da stand er da unter der Dusche mit seinem muskulösen Körper. Ich wollt schnell wieder zurück in mein Zimmer, da rief er auch schon ob ich ihm nicht das Handtuch reichen könnte. 


Ertappt! Ich lief rot an. Er stieg aus der Dusche und zog mich an sich und küsste mich. Ich lies es einfach geschehen. Er nahm meine Hand und führte mich ins Zimmer. Ich lies mich langsam nach hinten auf sein Bett fallen. Er küsste mich wieder. 


„Ich weiß nicht was ich sagen soll liebe Emilia, aber Du bist so schön wie Deine Mum und ich kann dir nicht widerstehen. Ich glaub ich verliebe mich gerade in Dich.“

Ich wusste nicht wie mir geschah. Ich schwebte förmlich auf Wolke 7. 


Teil 10


Am darauf folgenden Morgen wachte ich in meinem Bett auf, wobei ich mir nicht sehnlicher gewünscht hätte zusammen mit ihm aufzuwachen. 

 

Ich hörte plötzlich eine leise Stimme, die meinen Namen rief:

 

 „Emilia komm zu mir“

 

Ich stand auf, machte die Türe auf, aber niemand war zu sehen. Auch auf dem Flur war es leer.  

Ich kümmerte mich einfach nicht weiter darum und holte mir erstmal frische Klamotten aus dem Kleiderschrank. Der war so voll gestopft, das ich annahm, das wir hier länger bleiben werden. Und dann drehte sich auf einmal das Schloss an der Verbindungstüre zu Julian. Ich erschrak ein wenig als sie aufging.


„Was ist los Liebes? Hast du ein Gespenst gesehen?“

„Ich glaube es spukt hier“, sprach sie mit verängstigter Stimme.

„Was hier soll es spuken? lachte Julian. Ich glaub du hast schlecht geträumt.“


 Er schob eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und beide versanken in einen leidenschaftlichen innigen Kuss. 

Und da kam sie wieder diese Stimme und Julian hörte sie jetzt auch. 


„Komm zu mir liebe Emilia, ich bin hier“


„Hey zeig Dich, sprach Julian mit verärgerter Stimme.“ 


Aber es blieb still. Er suchte jeden Winkel im Zimmer ab und fand ein Tonband in einer Schublade. Da wollte jemand seinen Spass treiben oder vielleicht doch eher Emilia in den Wahnsinn treiben.


Teil 11


Im Frühstücksraum wurden wir schon erwartet. Sven und Nelly saßen sich gegenüber. Susan am Anfang des großen doch schon sehr alten antiken Tisches. Ich nahm neben Nelly Platz und Julian am anderen Ende.


Personal gab es in diesem großen Haus nicht so viele, nur zwei Zimmermädchen, eine Köchin, einen Gärtner und diesen Butler, der sah aus als wäre er Frankenstein persönlich. Es war mir schon ein wenig unheimlich, aber ich war ja in bester Gesellschaft. 


Nach dem Frühstück erzählte uns Susan endlich wo wir gelandet sind. 

Wir waren irgendwo in einem kleinem Dorf in der Schweiz. Ganz schön weit weg von Schweden. Aber es ist nur zu unserer Sicherheit. Wir mussten vorerst hier bleiben. Ich erzählte ihr von dem Tonband in meiner Schublade. Susan wunderte sich, das es George nicht lassen konnte seine Streiche weiter zu spielen. George ist 8 Jahre alt und Susans Sohn. Ich war also beruhigt. 


Als ich erfuhr das Elane mit Schuld trug an dem Tod meines Vaters brach ich in Tränen aus und rannte aus dem Haus. Ich wollte jetzt einfach nur alleine sein. Mein Schmerz saß immer noch sehr tief in mir. Ich hatte eigentlich nie richtig damit abgeschlossen und verdrängte es förmlich. Nelly ging mir nach und erzählte mir alte Geschichten von früher um mich wieder aufzubauen. Aber ich konnte an nichts mehr anderes denken als an diese Elane. 



Einige Stunden später erhielten wir die Nachricht das Elane vom schwedischen Geheimdienst verhaftet worden ist. Ich freute mich schon fast, das wir endlich wieder nach Hause durften. Aber zu früh, denn wir mussten zur unserer eigenen Sicherheit länger hier in der Schweiz verbringen, da es sein könnte das es noch weitere Komplizen gab. 


Teil 12


Einige Tage verstrichen und wir waren immer noch in dem gottverlassenen großen Herrenhaus. Wie sehr sehnte ich mich nach Daheim. 

Da ich mich nicht wohl fühlte verbrachte ich den Tag im Zimmer. Ich schaue immer ab und an in Richtung. Dieser war irgendwie sehr geheimnisvoll, denn er schimmerte so schön gegen das Sonnenlicht. Ich war ziemlich neugierig und beschloss dann doch nach draußen zu gehen um an diesen See zu gelangen.


Irgendetwas war dort seltsam. Dieser See entpuppte sich als eine große runde Platte. 

Ich trat auf etwas hartem und plötzlich öffnete sich die Scheibe. Es führte eine kleine Treppe nach unten. Ob dies auch zu dem Herrenhaus gehörte? So neugierig wie ich war ging ich die Stufen hinab. Als ich unten war, schloss sich die Platte wieder. Auf einmal war alles dunkel und ich bekam Angst. Aber als ich nach oben schaute, sah ich kleine Sterne wie sie am Himmel leuchteten. Ich ging weiter und hörte leise Stimmen. Aber ich sah niemanden. Sicherlich wieder ein Tonbandgerät um mich zu erschrecken. 


„Ich lass mich nicht auf ein zweites mal ein, so sprach ich mit lauter Stimme“ .


Aber niemand antwortete mir. 


„Du kannst jetzt rauskommen lieber George. Das Spiel ist vorbei.“


Langsam war es mir aber unheimlich. Ich zitterte am ganzen Körper. Ach wer doch nur Julian hier. An der Wand waren überall Spiegel angebracht. Man konnte sich mehrfach drin sehen. Es sah fast aus als wäre man in einem Labyrinth.


 „Hallo ist da jemand? Bitte lasst mich hier wieder raus."

So bettelte ich förmlich.


 Ich wurde bewusstlos und wachte erst nach ein paar Stunden wieder auf. Umringt von vielen Menschen in weißen Kitteln. Ich nahm stark an das ich in einem Krankenhaus war. 


„Hallo können Sie mich hören?“ sprach einer der Ärzte.


Ich klappte meine Augen ganz schnell wieder zu, sowie in dem Traum den mir meine Mum damals erzählte hatte als sie mit dem Fahrrad gestürzt ist. Sie wollte damals sogar ein Buch schreiben von ihren wilden und geheimnisvollen Träumen. Ich war unsagbar traurig. In dem Raum waren nur Ärzte. Keine Person die ich kannte. Wo waren die nur alle hin? War ich vielleicht doch in einer der Träume gefangen? Ich tastete meinen Körper langsam ab und versuchte herauszufinden ob ich irgendwelche Narben am Körper habe. Da war nur dieser eine große Verband, der sich an meinem Kopf befand. Ich hatte wohl eine Gehirnerschütterung. 


Teil 13


Ein ganzes Jahr verging und ich erholte mich nur schwer von dem Trauma. Ich konnte mich nur an Bruchteile erinnern. An den Flug von Schweden in ein mir unbekanntes Land. An ein großes Herrenhaus mit ein paar Bediensteten und diesem großen geheimnisvollen See, der keiner war. 


 Mir wurde gesagt das Elane allein gehandelt haben soll. Es gab also nie irgendwelche Komplizen. Da Elane gebürtige Russin ist, wurde sie wieder in ihr Heimatland überführt und dort zu lebenslanger Haft verurteilt.


Meine Tante Nelly und Julian sind zurück nach Schweden gegangen. Sven ist nach Australien gezogen zu seiner Schwester. Ja und ich bin vorerst in der Schweiz geblieben. Ich habe angefangen die Träume die mir damals meine Mum erzählt hat in ein Buch zu schreiben und habe sie veröffentlich. Ein großer Erfolg für mich. Es gab also nur noch das Schreiben für mich. Mein Studium legte ich vorerst auf Eis. Momentan schreib ich an der Biografie meiner Mum. Von dem Erbe meiner Mum habe ich mir ein kleines Haus gekauft. Ich habe mir sogar einen kleinen Hund zugelegt und meinen alten Namen wieder angenommen - Emilia Svensson. 


Teil 14


 Mein 25. Geburtstag stand kurz bevor und ich wollte ihn gebührend feiern. Ich hatte jede Menge Freunde, Familie und Bekannte eingeladen, in der Hoffnung das auch alle kamen. Aber eine Absage nach der anderen trudelte in meinem Briefkasten. Ich war so traurig wie schon lange nicht mehr. Ich backte mir meinen eigenen Geburtstagskuchen, dekorierte dementsprechend in meinen Lieblingsfarben und mein Hund Cello freute sich auch. 


Der Postbote brachte mir vor ein paar Tagen ein großes Paket. Ich stellte es zu den anderen auf den Tisch. Um Mitternacht schenkte ich mir ein Glas Sekt ein und schnitt meine Geburtstagstorte an und sagte zu mir selbst: 

 

„Liebe Emilia ich wünsche Dir alles Gute.“

 

Aber es war nicht dasselbe. Es war ja keiner da. Ich machte das Radio an in der Hoffnung ein wenig Musik zu erhaschen. Ich lauschte den Klängen eines Klaviers. Es war die Lieblingsmelodie meiner Mum. River flows in you. Wie schön dachte ich mir. Wie sehr hat sie meinen Vater doch geliebt. Beim Schlittschuhlaufen hatte Papa ihr einen vermeintlichen Antrag gemacht. Im Radio erfolgte eine kurze Durchsage die wohl mir galt und ziemlich verwirrend war. 

 

„Hallo liebe Emilia Svensson, es tut mir unendlich leid das ich heute nicht an deinem Geburtstag da sein kann. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Deine Mum“

 

 Ich war sprachlos. Ich suchte mir die Nummer des Radiosenders raus. Leider vergebens. Sicherlich wieder ein privater Sender.


War es nur ein dummer Scherz oder wollte mir jemand Angst einjagen. Zu meiner eigenen Sicherheit stellte ich meine Alarmanlage scharf und riegelte alles ab.


Teil 15


Da ich noch immer keinen Schlaf fand, packte ich langsam alle Geschenke aus. Es waren meist nur Geburtstagskarten mit Glückwünschen drin. Jedoch war da noch ein großes Paket das vor ein paar Tagen ankam. Darauf freute ich mich ganz besonders. Ich dachte erst es ist von Oma und Opa, aber es war nicht mal ein Absender drauf. Klein verpackte Geschenke in rotem Geschenkpapier und dazu ein langer Brief. In jedem einzelnen waren Kinderspielzeuge drin. Es waren meine aus meiner Kindheit. 


Wer verschickte mir den sowas? Ich brach ihn Tränen aus. Es war niemand da an dem ich mich jetzt klammern konnte. 


War Betty vielleicht damit beauftragt worden, mir an meinem 25. Geburtstag dies auszuhändigen? 


Ich nahm noch ein Stück von meinem selbst gebackenen Geburtstagskuchen und fing langsam an den Brief zu lesen. 

 

 „Liebe Emilia, wenn Du diese Zeilen liest, werde ich schon nicht mehr hier sein. Ich hoffe du findest Freude an Deinen deinen Kinderspielzeugen. Ich hatte sie einfach für dich aufgehoben. Wenn Du einmal eine Familie gründest, kannst Du es deinen Kindern weitergeben.“

 

Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen. Wer packte mir den dieses schöne Paket? War das etwa meine Tante Betty? Jetzt in der Nacht konnte ich sie schlecht anrufen. 

Ich war doch jetzt recht müde und beschloss erst einmal ins Bett zu gehen.  


Teil 16


Völlig verschlafen stieg ich aus dem Bett. Meine Haare völlig zerzaust. Augenringe wie aus einem Horrorfilm. Mir war als hätte ich die ganze Nacht durchgemacht. Es war immer noch nicht wirklich realisierbar wer mir dieses Paket mit meinen Kinderspielzeugen geschickt hat.


 Meine Tante Nelly konnte ich immer noch nicht erreichen. Sicherlich hatte sie ihr Mobiltelefon wieder auf leise gestellt und hört es nicht. Ich versuchte es danach noch ein paar Mal und da meldete sich eine fremde Stimme.


„Ja, hallo hier ist Marie Eckberg“ von der Polizeistation in Nacka.


Völlig erschrocken fuhr ich hoch. Hatte ich mich wirklich verwählt?


„Guten Tag, hier ist Emilia Svensson, ich möchte gerne meine Tante Nelly Johansson sprechen und warum haben Sie ihr Handy?“


„Ihre Tante hatte uns vor ein paar Tagen kontaktiert, weil sie Drohbriefe erhalten hatte. Vor 3 Tagen hatte sie dann einen schweren Autounfall. Es tut mir sehr leid. Sie liegt derzeit im Koma in Stockholm in der Klinik. Wir wissen nicht wie es zu diesem Unfall gekommen ist und recherchieren noch.“


Wieder ein Schlag ins Gesicht. Ich konnte kaum sprechen, mir liefen die Tränen.


„Hallo Frau Svensson, sind Sie noch am Telefon?“


„Ja, bin ich, antwortete ich mit zitterten Stimme.“


„Haben Sie die Möglichkeit nach Stockholm zu kommen? Wo wohnen Sie denn?“


„Ich lebe in der Schweiz in der Nähe von Zürich. Ich komme morgen gleich zu Ihnen."


Nach dem Telefonat lag ich zusammengerollt wie eine Schnecke auf dem Fussboden im Wohnzimmer. Ich rührte mich nicht. Ich liess meine Tränen freien Lauf. In meiner Verzweiflung rief ich Julian Sandberg an. Ich erzählte ihm alles. Er versprach mir, mich am nächsten Tag in Stockholm vom Flughafen abzuholen. Ich bat ihm niemand etwas davon zu erzählen auch nicht seiner Familie das ich kommen werde. 


Teil 17


Ich sah ihn schon vom weitem kommen. Julian Sandberg, er hat sich kaum verändert seit dem wir damals in diesem großen Herrenhaus untergetaucht waren. Wir umarmten uns nur kurz und fuhren dann ins Hotel, das ich von daheim aus gebucht hatte. Ich bat ihn noch aufs Zimmer mit raufzukommen, aber er meinte er würde nach der Arbeit kurz zu mir kommen. In einer Stunde hatte ich den Termin in der Polizeistation in Nacka. Ich machte mich noch kurz frisch und ging los.


„Guten Tag Frau Svensson, darf ich mich vorstellen, ich bin Marie Eckberg, Hauptkommissarin. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug.“


„Ja, vielen Dank alles bestens.“


Ich setze mich und wartete gespannt auf die Berichterstattung zum Unfall meiner Tante Nelly. 


„Ihre Tante war vor 1 Woche bei uns und erzählte das sie Drohbriefe erhalten hatte in Form von emails. Wir hatten die IP Adresse zurück verfolgt aber die Suche verlief ins Leere. Der schwere Unfall mit dem Auto ereignete sich daraufhin ein paar Tage später. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen. Die Ärzte sind zuversichtlich, das sie bald wieder aufwacht. Ich werd sie später ins Krankenhaus begleiten. Ihre Tante erhält seit dem Unfall Personenschutz und vor dem Zimmer sind Polizisten stationiert. Es kann also nichts passieren. Es darf nur der zuständige Arzt und eine Krankenschwester rein.“


Ich lies meinen Tränen wieder freien Lauf. Ich konnte diese nicht unterdrücken. 


„Möchten Sie vielleicht ein Glas Wasser Frau Svensson?“


„Nein, es geht schon. Ich würde jetzt gerne zu meiner Tante.“


„Wir gehen gleich, Sie müssen hier nur noch ein paar Formalitäten unterschreiben und ich gebe ihnen die Sachen die sich im Auto ihrer Tante befanden.“


Mit den Sachen meinte sie ihre Handtasche. Danach fuhren wir ins Krankenhaus. Es war erschreckend mit den vielen Schläuchen an ihrem Körper um sie weiter am Leben zu halten. Ich hatte mal gelesen das Musik oder ein Buch vorlesen eine gute Sache ist. Die Komapatienten nehmen das sehr gut wahr und könnten da vllt auch schneller genesen. Also wieder aufwachen. Aber es hängt auch von dem Verletzungsgrad aus.  



Teil 18


Es war schon wieder ein mulmiges Gefühl. Wieder lag jemand aus der Familie im Krankenhaus. Ich hoffe ich sehe meine Tante Betty bald wieder. Ich beschloß vorerst wieder zurück ins Hotel zu gehen, denn hier konnte ich nichts tun. 


Unterwegs machte ich einen kurzen Stop bei Erik Holm. Er war der beste in ganz Stockholm der diese mega großen Burger machte. Mir war so als fühlte ich mich wieder beobachtet. Ich aß genüsslich meinen Burger und ging anschließend wieder zurück ins Hotel. 


 Kaum schloß ich die Zimmertüre hinter mir zu, klopfte es auch schon. Julian Sandberg er kam wirklich. Er trat auf mich zu und nahm mich ich sofort in seine Arme. Er küsste mich und sagte er habe mich die vielen Monate seit der Zeit in der Schweiz vermisst. Es ging mir genauso. Wir ließen uns aufs Bett fallen und ich genoß seine heißen Küsse und sanften Berührungen. Er blieb die ganze Nacht. Es war ein wunderbares Gefühl geliebt zu werden und ich wollte ihn nicht wieder gehen lassen. Seiner Familie erzählte er habe eine Geschäftsreise.


War das der Anfang einer leidenschaftlichen Affäre oder ist es doch schon Liebe? Wir hatten einen ziemlich großen Altersunterschied, aber das war mir völlig egal. 

Als ich am nächsten Tag aufwachte, war meine andere Bettseite leer. Ich rief seinen Namen aber er war schon weg. Eine Nachricht ertönte auf meinem Handy.

 

 „Packe bitte deine Koffer und checke gegen 18 Uhr im Hotel aus. Ich hole dich ab. Wir fahren in meine Zweitwohnung. Da sind wir ungestört.“

 

Wer weiß ob seine Familie davon Kenntnis hatte.


 Ich freute mich schon sehr darauf und deshalb beschloss ich in die Shopping Hall  zu gehen um mir ein paar neue Klamotten zu kaufen. Da fiel mir das sexy kurze rote Kleid auf. Ich musste es unbedingt anprobieren. Es war wie für gemacht. Eng anliegend, dazu rote Pumps. Ich ging gleich zum Frisör und ließ mich dann noch schminken. Nebenan war ein Dessous Geschäft. Ich wollte ihn mit etwas Neuem überraschen. 


Die Zeit verging so schnell, das ich mich zurück ins Hotel beeilen musste. Ich wollte noch schnell duschen und meine restlichen Sachen packen. Das Telefon klingelte auch schon, aber es nur die Rezeption.


„Hallo Frau Svensson ihr Taxi ist da.“


 Ich war ein wenig verwirrt, denn ich hatte doch überhaupt kein Taxi bestellt. Ich versuchte Julian zu erreichen. Er verneinte die Frage das er mir ein Taxi bestellt hätte. Jetzt war schnelles Handeln gefragt und ich rief Marie Eckberg an. Ich schloß mich nach Anweisung der Polizei in mein Hotelzimmer ein um abzuwarten. In der Zwischenzeit wurde auch die Hotelleitung informiert. Der Täter wurde nach wenigen Minuten auf frischer Tag gefaßt. 


Marie Eckberg erzählte mir, das dieser ominöse junge Mann der Sohn von Elane Johan ist. Er war schon früher auffällig gewesen. Man konnte ihm aber nie etwas nachweisen. Er hatte mich bei Erik Holm im Restaurant gesehen und wollte mir Angst einjagen. 


Ich konnte es einfach nicht fassen. Ich dachte, das Kapitel wäre für allemal abgeschlossen. Aber es fing wieder an in meinem Kopf herum zu spuken. 


Teil 19


Nach den letzten ereignisreichen Tagen hatte ich vorerst beschlossen nicht wieder zurück in die Schweiz zu gehen und mir hier auf dem Land außerhalb von Stockholm etwas zu suchen. 


 Jede Hoffnung schwindet von Tag zu Tag das meine Tante wieder aufwacht. 


Was war das nur für ein Leben? Erst verlor ich ganz früh meine Eltern, mein Freund lief mir davon und zu guter Letzt bangte ich um das Leben von Nelly. Aber so ganz allein war ich ja doch nicht. Ich hatte ja noch einen Halbruder. Mit Sven Torberg hatte ich regelmäßigen Kontakt. Mein Bruder Paul und seine Frau Mel, sie waren auch nicht weit weg. Ja und da war noch Julian Sandberg, der Mann meiner schlaflosen Nächte.


 In den nächsten Tagen beauftragte ich einen Makler für den Verkauf meines Hauses in der Schweiz. Ich wollte nicht schon wieder weglaufen, wie ich das schon immer tat.


Als erstes besuchte ich nach langer Zeit meine Großeltern in Lund. Ich nahm über vier Stunden Zugfahrt auf mich. Sie freuten sich sehr das ich sie mal wieder besuchen kam. Alte Erinnerungen wurden wach, in dem wir uns alte Fotos anschauten. In der Stadt wo Mum aufgewachsen war, hatte sich nicht viel verändert. Es gab immer noch Idas Caféhaus. Ganz spontan besuchte ich auch Betty, die ehemalige Nachbarin meiner Mum. Sie erkannte mich fast nicht wieder. Sie brachte gemeinsam mit meiner Mum mich auf die Welt. Sie war zwar Tierärztin aber ich finde Arzt bleibt Arzt. Da gibt es für mich keinerlei Unterschiede.


Die Tage vergingen so schnell. Zum Schluss meines Reiseaufenthaltes besuchte ich noch das Grab meiner Eltern. Mich überkam wieder ein gewaltiger Tränenfluss. Als ich gerade wieder aufstehen wollte, legte jemand seine Hand auf meine Schulter. Mein Halbruder Linus stand vor mir. Mittlerweile zu einem hübschen jungen Mann herangewachsen. Er ist nur 2 Jahre jünger als ich. Ich erzählte ihm das ich mich in Schweden wieder nieder lies und das wir uns dann öfters treffen könnten. Linus fand das eine tolle Idee. Er brachte mich anschließend zum Zug. 

Es tat wieder gut hier gewesen zu sein, an dem Ort wo alles begann. 


Teil 20


Der Umzug vor 4 Wochen war ein voller Erfolg. Linus und mein Onkel Paul halfen mir dabei. Ich lebe jetzt etwa 20 km östlich vom Zentrum Stockholm entfernt im schönen Gustavsberg. Unter diesem Namen kennt man auch eine große Manufaktur die Keramik und Porzellan herstellt. Meine Mum hatte mir ein paar schöne Stücke hinterlassen. 


Ich war voller Freude als mich heute Marie Eckberg anrief und mir mitteilte das man den Täter festgenommen hat, der meine Tante auf den Gewissen hat. Sie wachte am Tag meines Umzugs wieder auf und machte langsam Fortschritte wieder ganz gesund zu werden. Sven Torberg kam mich vor 2 Wochen besuchen und eröffnete das er bald heiraten wird und ich seine Trauzeugin werden soll. Ich freute mich so für ihn, das er endlich die Richtige Frau gefunden hatte. Nur Julian Sandberg kam nicht wieder. Ich sehnte mich nach seinen sanften Küssen. Aber ich gab nicht auf und fuhr eines Nachmittags zu seinem Haus. Dort traf ich auf seine Frau. Sie erzählte mir das er sich schon vor ein paar Monate von ihr getrennt hat. Ich fiel aus allen Wolken. Ich hatte so gehofft ihn dort anzutreffen. Um an seine neue Telefonnummer zu kommen, schwindelte ich ihr vor, das ich ihn noch was aus der Vergangenheit erfahren wollte wie das zwischen meiner Mum und ihn wirklich war. Anna Sandberg gab sie mir ohne zu zögern. 


Als ich wieder gut daheim angekommen war, versuchte ich Julian zu erreichen. Ich ließ es immer wieder lang klingeln aber er ging einfach nicht ran. Wie eine Schnecke rollte ich mich auf dem Boden zusammen und war einfach nur traurig und weinte. Ich beschloß für die nächsten Tage nicht aus dem Haus zu gehen, um endlich weiter an der Biografie von meiner Mum zu schreiben. 


Teil 21


Heute war es endlich soweit, die Hochzeit von Sven und Kilka Torberg. Es wurde nur im kleinen Kreis gefeiert, aber das hat es schon in sich gehabt. Das Ja-Wort gaben sie sich auf einer großen Wiese hinter dem Reitstall. Kilkas Schwester besaß einen Reiterhof. Dieser war etwas ausserhalb von Stockholm gelegen. Es war alles sehr romantisch. Einen wunderschönen Torbogen wurde aus vielen verschiedenen Blumenarten hergerichtet. Alle Stühle waren weiß und an den Seiten hingen kleine rosa Luftballons. Auf dem Boden hat man aus Holz einen kleinen Steg anfertigen lassen wo das Brautpaar nach vorne lief. Links vom Standesbeamten stand ein großer weißer Flügel. Der Pianist ein enger Vertrauter der Familie von Kilkas Eltern. Die Braut wurde wie es die Tradition wünscht von ihrem Vater nach vorne gebracht. Sie trug ein schlichtes und sogleich edles eng anliegendes langes Brautkleid. Mit vielen Stickereien und Perlen bestickt. Oben schulterfrei, dazu ein cremefarbenes Jäckchen darüber. Ein Blumenkranz schmückte ihren Kopf. Sven trug einen klassischen dunkelblauen Anzug mit einer Holz Fliege. 


Nach der Zeremonie wurde das frisch vermählte Brautpaar mit rosa Rosenblätter beworfen. Ich kam mir vor wie in einem Märchen. Jetzt muss nur noch mein Prinz kommen und mich finden. Nur darauf konnte ich sicherlich lange warten. Aber davon ließ ich mir nicht meine Laune verderben und feierte. Ein wenig später entfernte mich von der Feier und ging Richtung Pferdestall. Ich machte halt bei Mimi einer Stute. Sie war braun und hatte weiße Flecken. Ich gab ihr einen Apfel den ich auf der Hochzeit heimlich stibitzte. Von hinten hörte ich leise Schritte auf mich zukommen. 


„Hallo schöne Frau, ich bin froh dich endlich wieder zu sehen.“


Ich kannte diese Stimme und wollte fast davon laufen aber Julian griff nach meiner Hand und zog sich zu ihm ran. 


„Willst Du schon wieder weglaufen?“

„Wieso ich? Du hast Dich doch nicht mehr gemeldet seit Stockholm.“


„Ja es tut mir leid. Ich musste erstmal zu mir kommen und habe mich auch vor ein paar Monaten von meiner Frau getrennt. Es ging einfach nicht mehr. Meine Stelle als Dozent an der Universität habe ich erstmal auf Eis gelegt. Ich brauchte eine Auszeit von all dem was in den letzten paar Monaten geschehen ist. Das wirst Du doch hoffentlich verstehen können.“


„Ich verstehe es schon aber Du hättest es einfach nur ein Wort sagen brauchen wenn Du mich nicht mehr willst.

„Was machst Du überhaupt hier? Wer hat Dich den eingeladen?“


„Na ich werd doch wohl zu der Hochzeit meiner eigenen Schwester kommen wollen“.


Es war zu spät, ich lief wieder mal rot an und es war mir voll peinlich. 

Julian nahm mich in den Arm und küsste mich auf der Stelle. Wir suchten uns eine leere Pferdebox, schloßen sie und gaben unserer Leidenschaft hin. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich hab endlich diesen einen Mann an meiner Seite gefunden und ich ließ ihn nicht mehr los. Der große Altersunterschied war mir egal und auch das Gerede der Leute. 

 

Ein ganzes Jahr später genau an meinem Geburtstag veröffentlichte ich die Biografie meiner Mum. Das Buch wurde ein voller Erfolg und ich erhielt eine Einladung von einem schwedischen Fernsehsender. 

 In der Zwischenzeit zog Julian zu mir nach Gustavsberg.


Ich war endlich am Ziel meiner Träume und Reise angekommen. 

Bald werden wir eine kleine Familie sein, denn ich erwartete einen Jungen. Ich werde ihn David nennen. 

 

 

ENDE


FRIDA & das Leben danach

Kapitel 1 - 31


Kapitel 1


Es war wohl die beste Zeit ihres Lebens dachte sich Frida. Sie blickte auf eine schöne Teenager Zeit zurück. Es waren 15 ganze Jahre vergangen. Sie war immer noch mit ihrer großen Liebe David zusammen. In der Zwischenzeit haben sie geheiratet und  eine kleine Tochter. Ihr Name ist Emilia. Sie hatten ein kleines Haus am Standrand. David hat die Anwaltskanzlei seines Vaters übernommen. Frida hingegen ist Lehrerin geworden. Ihnen fehlte es an nichts. 


Nelly ihre 3 Jahre ältere Schwester ist nach dem Tod ihres Mannes vor 2 Jahren weg gezogen. Er starb bei einem Autounfall. Ein entgegenkommendes Fahrzeug blendete die beiden so sehr, das sie von der Straße abkamen und sich überschlugen. Sie wachte erst Wochen später aus dem Koma auf. Nelly verlor bei dem Unfall ihren Mann und auch ihr Ungeborenes. Sie war im 6. Monat schwanger. Es waren zu viele Erinnerungen um hier zu bleiben. Frida vermisst ihre Schwester sehr und hofft das sie eines Tages wieder zurückkehrt. Denn keiner weiß bis heute wo sie hingezogen ist. 


Paul der jüngste von den 3 Geschwistern studiert derzeit Medizin an der Universität in Havard. Er hat ein Stipendium erhalten. Was für ein Glück für ihn. 


Da waren ja noch Klara und Robärt. Robärt hat Klara endlich einen Antrag gemacht und sie hat Ja gesagt. Klara hat Frida gebeten mit ihr das Brautkleid auszusuchen. Robärt arbeitet als Personaltrainer und Klara hat ein eigenes Kosmetikstudio. 


Im Grunde genommen hat jeder das erreicht was er sich vorgenommen hatte. Einen tollen Job, ein Haus, ein Kind, wunderbare Freunde. Einfach ein erfülltes Leben. War es das auch wirklich? Von sowas kann nur jeder träumen.


Wir spulen deshalb ein bisschen zurück an dem Tag als Emilia auf die Welt kam und als Nelly in einer Nacht- und Nebelaktion die Stadt verlies. 


Kapitel 2


Die Wehen kamen jetzt alle paar Stunden. Sie war erst Ende der 35. SSW. Die kleine wollte wohl nicht mehr warten. Vielleicht waren es ja doch nur Bauchschmerzen stammelte sie vor sich hin. Sie stopfte sich zuvor mit Kuchen und Pommes voll. Bei ihrer Hebamme ging nur der Anrufbeantworter an. David war in einer wichtigen Verhandlung im Gericht. Ihre Eltern waren vereist. Nelly, ihre Schwester war seit gestern nicht auffindbar und Klara ihre Cousine lebte 3 Ortschaften weiter.

 

Was war denn heute nur los? Waren alle gegen sie? Da blieb nur noch Betty ihre Nachbarin übrig. Sie lag draußen auf ihrer Gartenliege. Frida ließ jeden Tag extra die Terrassentür einen Spalt auf, falls es soweit ist, dass immer schnell jemand kommt um ihr zu helfen. Aber da ahnte sie ja nicht, dass es heute schon losgehen könnte. Frida legte sich nach dem Mittagessen immer ein bisschen hin und zwar im Schlafzimmer, das sich im oberen Stockwerk befand. Da die Wehen jetzt immer mehr geworden sind wollte sie die Treppen hinabsteigen. Aber dies gelang ihr nur mühsam. Sie befand sich an der letzten Treppenstufe. Also war es jetzt nicht mehr so weit bis zum Sofa im Wohnzimmer. Aber da war es auch schon passiert. Ein Schrei so laut, als würde Tarzan im Garten sich von Liane zu Liane schwingen. Die Fruchtblase ist geplatzt.

 

Betty ihre Nachbarin eilte herbei. Wo ist deine Hebamme fragte sie? Ich kann sie nicht erreichen. Ok, ich mach das. Was Du? Ja siehst du hier noch jemand außer mir? Aber du bist Tierärztin. Das wird schon werden. Sie rief den Notruf an und half Frida zum Sofa. Sie holte frische Handtücher und kochte heißes Wasser. Den bis der Krankenwagen da war, ist es viel zu spät. Das nächste Krankenhaus lag 25 km entfernt. Frida machte es genauso wie sie es im Kurs gelernt hatte. Nach 20 Minuten erblickte Emilia das Licht der Welt.

 

Frida wollte doch ganz traditionell im Krankenhaus ihr erstes Kind bekommen und nicht daheim. Manchmal kommt es einfach anders als geplant. Zur gleichen Zeit trafen endlich der Notarzt/Krankenwagen und ihr Mann ein.“ Hast Du Nelly gesehen, fragte sie David?“  „Nein, habe ich nicht, aber eine Freundin von ihr übergab mir soeben diesen Brief. Er ist für Dich.“                                                                                                                                                                                     

„Liebe Frida, es tut mir leid das ich einfach so gegangen bin. Aber es war für mich die beste Entscheidung. Ich konnte nicht mehr länger an dem Ort leben wo mich alles an Julian erinnert. Der Unfall hat mich damals völlig aus der Bahn geworfen. Und ich bin immer noch nicht soweit um ein normales Leben zu führen. Ich muss erst wieder zu mir selbst finden. Bitte fang nicht an mich zu suchen! Es kommt der Tag an dem wir uns wiedersehen.“ Deine Schwester Nelly.

 

Frida kullerten nur noch die Tränen. Sie wollte mal wieder nur noch weit weg. Wie sooft in ihrem Leben, wenn es ein Problem gab. Aber diesmal konnte sie nicht einfach weglaufen. Sie hatte vor ein wenigen Minuten ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Sie musste diesmal bleiben.

 

Um ganz sicher zu sein, mussten noch einige Untersuchungen gemacht werden. Aber es scheint alles in Ordnung zu sein mit Emilia und Frida. Trotzdem blieben sie noch ein paar Tage im Krankenhaus zur Vorsorge. Man kann ja nie wissen.



Kapitel 3


Mitten in der Nacht, geplagt von einem Alptraum, wachte Frida auf. Es war so als würde Nelly ihre Schwester vor ihr stehen und sagen: Passt gut auf euch auf. Ich werde morgen um dieselbe Zeit wiederkommen. Was hatte dies nur zu bedeuten? Es war doch nur ein Traum, dem sie keinen Glauben schenkte. Doch es wiederholte sich in der nächsten Nacht wieder. Als würde ein Geist vor ihr stehen im weißen Nachthemd. Der Geist sah so aus wie Nelly. Sie stand plötzlich neben der Wiege im Schlafzimmer. Frida hatte Angst das Emilia entführt werden könnte und sprang aus dem Bett. Doch es war alles in Ordnung. Nelly zeigte mit dem Finger auf sie und sprach: „Du wirst die Nächste sein“. „Frida beruhige Dich mein Schatz, sagte David“, es ist nur ein Traum. „Nein, nein, es war kein Traum“, Nelly sie stand hier neben mir. Aber nein. Beruhige dich erstmal. David nahm Frida ganz fest in den Arm. Sie schlief daraufhin wieder friedvoll ein.

 

Am nächsten Morgen blieb David zu Hause. Er hatte sich kurzerhand 2 Tage frei genommen. Er wollte der Sache mit Fridas Alptraum auf den Grund gehen. Sie erzählte von diesem immer wiederkehrenden Traum mit Nelly, das sie jeden Tag um dieselbe Zeit wiederkäme und wir gut auf uns aufpassen sollten.

 

In Fridas Unterbewusstsein tummelte sich jede Menge an. Ob sie nun schlecht oder gut waren konnte keiner so richtig zuordnen.

 

Zwei Wochen später war sie mit Emilia im Park spazieren. Sie traf auf eine seltsame junge Frau die haargenau Nelly aus dem Gesicht geschnitten ist. Sie bekam es mit der Angst zu tun und ging schnell weiter. Aber die junge Frau lief Frida hinterher und sprach sie an. „Hallo, ich bin Ewa, wie alt ist die kleine denn?“ Sie ist jetzt 8 Wochen alt. "Ich bitte sie zu entschuldigen, ich wollte sie keinesfalls belästigen. Ich sah sie jetzt schön des Öfteren im Park spazieren gehen und ich dachte mir wir könnten zusammen Mal einen Kaffee oder Tee trinken gehen, falls sie nichts dagegen haben." Frida willigte ein. So saßen sie bei „Ida´s Caféhaus“ gegenüber der Kirche. Ewa ist vor kurzem hierhergezogen. Sie hatte eine Stelle im Pfarrhaus angenommen. Die beiden freudenteten sich an und kamen jeden Mittwoch ins Caféhaus um sich auszutauschen. Fridas Albtraum kam nicht wieder. Ob das ein gutes Omen war? Oder war es Ewa, die ein Geheimnis mit sich trug?  Hat vielleicht Nelly jemand beauftragt, um Frida zu kontrollieren was sie macht, sehen wie Emilia heranwächst oder um ihr endlich zu sagen das ihre Schwester nie wieder zurückkommen wird.


Kapitel 4


Es war viertel vor 3 und Ewa war immer noch nicht am besagten Treffpunkt im Caféhaus angekommen. Frida versuchte sie auf dem Handy zu erreichen. Aber da ging immer nur die Mailbox ran. Sie war doch sonst immer pünktlich. Frida versuchte es im Pfarrhaus und da bekam sie die Auskunft sie habe sich für heute krankgemeldet. Gerade als Frida das Café verlassen wollte klingelte ihr Telefon und eine ältere Frau war am anderen Ende der Leitung. „Ich soll Ihnen ausrichten, das Ewa sich den Knöchel verstaucht hat und daher nicht kommen kann.“ 

 

Es war schon recht seltsam, dass Ewa nicht selbst angerufen hatte um sich zu zu entschuldigen. Irgendwie traute sie der ganzen Sache nicht. Sie bat Klara für den nächsten Tag auf Emilia aufzupassen. Frida musste herausfinden, was wirklich geschehen ist. Ewa lebte ziemlich zurückgezogen am anderen Ende der Stadt. Ein kleines Häuschen mitten im Wald, dass sie von ihrer Mutter geerbt hat. Sie starb vor ein paar Monaten an Krebs.

 

Am nächsten Tag lief sie einfach los um Ewa spontan einen Besuch abzustatten. „Wer bist Du denn, fragte ein kleiner blonde Junge, der auf sie zu lief?“ „Ich bin Frida eine Freundin von Ewa“. „Mama, komm mal, da ist jemand für Dich.“ „Was machst Du hier liebe Frida?“ Ich wollte dich besuchen und fragen wie es dir geht. „Ich möchte nicht das du unangemeldet hierher kommst. Ruf bitte das nächste Mal an!!!“ Der Tonfall gefiel ihr überhaupt nicht. Im Haus war noch jemand, aber sie konnte nicht erkennen wer es war.“ Ich möchte jetzt das Du wieder gehst.“ „Aber ich bin doch gerade erst gekommen.“ „Was soll das liebe Ewa?“ Ewa hatte Tränen in den Augen. Irgendetwas stimmte nicht. Frida begann mit flüstern. Was ist los? Ich kann jetzt nicht reden. Wir treffen uns am Freitag um 11:30 Uhr im Park.

 

Alles war recht seltsam. Erst dieser kleine Junge, von dem Ewa nie etwas erwähnt hatte. Und da war noch jemand im Haus. Sie konnte nur nicht erkennen wer es war.



Kapitel 5


Mitten in der Nacht klingelte es an der Tür. Erschrocken fuhr Frida aus dem Bett. Da David für mehrere Tage auf einem Kongress ist, musste sie selbst nachsehen. Es war jedoch niemand da. Seltsam dachte sie sich. Als Sie gerade wieder hochgehen wollte sah sie am Ende des Flurs ein Licht flackern. Das Licht kam von der Terrasse. Sie bekam es mit der Angst zu tun. Aber das brauchte sie gar nicht, denn Ewa stand plötzlich draußen.


„Was machst Du mitten in der Nacht hier?“ „Es tut mit sehr leid, das ich dich geweckt habe, aber ich weiß keinen anderen Ausweg mehr.“ „Du musst mir helfen“. Völlig aufgelöst und mit zerzaustem Haar bat Frida sie rein.

„Willst Du mir nicht endlich sagen was passiert ist?“ „Kann ich ein paar Tage bei dir bleiben, bis alles vorbei ist?“

„Was meinst Du mit vorbei?“

"Bitte stell jetzt keine Fragen."


Es war schon recht seltsam das sie mitten in der Nacht hierher kommt und mich um Hilfe bat, wobei sie am Vortag einen schroffen Tonfall an sich hatte, als ich bei ihr unangemeldet vorbeigeschaut hatte. Ich traute dem ganzen überhaupt nicht. Aber ich spielte das Spiel einfach mit.

 

Am nächsten Morgen war Ewa plötzlich spurlos verschwunden. Deshalb stand auch die Polizei vor Fridas Haustür. Fragen über Fragen kamen über sie, wann ich Ewa Kruger das letzte Mal gesehen habe, seid wann ich sie kannte. Jede Menge Fragen und ich bekam keine Antwort warum sie einfach so wegging. Es war so, als würde Ewa ihrer Schwester Nelly es nachmachen wollen. Und nie wieder zurückkehren.

 

Sie rief David an ob er nicht schon früher nach Haus kommen kann. Sie hatte fürchterliche Angst allein zu sein und hatte auch einen seltsamen Traum das ihr Baby und sie entführt werden könnte. Eine grausame Vorstellung wäre das. Da David unmöglich vom Kongress wegkonnte, bat sie ihre Cousine Klara für ein paar Tage herzukommen.

 

Kapitel 6


Robärt brachte Klara mit dem Auto zu Frida. Auch er konnte nicht länger bleiben, da er am nächsten Tag auf einem wichtigen Lehrgang musste. Somit waren Klara und Frida auf sich alleine gestellt. Um sich abzulenken fingen sie an den Garten ein wenig umzugestalten.


Emilia schlief tief und fest in der Wiege im Wohnzimmer. „Komm lass uns eine kleine Pause machen“, sagte Klara. Sie lief in die Küche und holte den Eistee den Frida schon am Vormittag vorbereitet hatte. „Ist doch ein toller Tag, findest Du nicht auch?“ sagte Klara. „Ja klar, ich wollte schon lange den Garten ein wenig umgestalten, sprach Frida. Aber tief in ihrem inneren brodelte es so sehr, dass sie mitweinen begann. Klara nahm sie in den Arm. „Es tut mir sehr leid für dich wie alles gekommen ist. Aber Du musst anfangen, das Kapitel mit deiner Schwester vorerst abzuschließen. Und das mit Ewa wird sich sicher auch bald aufklären.“ Klara hatte recht. Sie musste jetzt an erster Stelle an Ihre Familie denken vor allem an Emilia.


Der nächste Tag brachte jedoch wieder mal nichts Gutes. Die Polizei war wieder da. „Wir haben noch ein paar Fragen an Sie bezüglich Ewa Kruger“. „Aber ich habe ihnen doch schon alles gesagt was ich weiß“. „Nicht ganz, Sie hatten nicht erwähnt, dass sie ein Kind hat“. „Tut mir leid aber davon weiß ich nichts“. „Aber Sie waren doch vor ein paar Tagen bei ihr?“ „Woher wissen Sie das? Beschatten Sie mich? „Nein Sie nicht aber Frau Kruger. Ich muss ihnen mitteilen, das sie mit dem Verschwinden ihrer Schwester Nelly zu tun hat. „Was?“ Das kann doch nicht sein? Aber sie ging doch aus freien Stücken. ‘Nein, eben nicht“ Frida brach auf dem Boden zusammen. Klara half ihr auf. „Sehen Sie nicht was sie angerichtet haben. Hören Sie auf mit diesen vielen Fragen.“ „Ist schon gut liebe Klara“ „Ich will ihnen noch erzählen was ich weiß” Da war ein kleiner Junge, aber ich wusste nicht das es ihr Sohn ist“. Im Haus selbst war noch eine Person aber ich konnte nicht erkennen wer es war. Der Junge sah Ewa überhaupt nicht ähnlich. Ewa war auch ganz komisch und hatte Tränen in den Augen und wollte sich mit mir am Freitag im Park treffen und da würde sie mir alles erzählen. Aber dazu kam es ja nicht mehr. Stattdessen war sie vor 2 Tagen mitten in der Nacht bei mir um Unterschlupf zu suchen. Sie sagte sie müssen für ein paar Tage bei mir bleiben bis alles vorbei ist. Ich hackte nach aber sie wollte es mir nicht erzählen. So das war alles, mehr weiß ich wirklich nicht.“  


Klara rief David an und bat ihn den nächsten Flug zu nehmen. Sie hat Frida noch nie so erlebt. Mittlerweile ist ein Arzt eingetroffen und gab ihr eine Beruhigungsspritze. „Sie müsste jetzt bis morgen früh voll durch schlafen“. Danke Herr Doktor“.



Kapitel 7



Einige Wochen nach Fridas nervlichen Zusammenbruch fanden sie Ewa Kruger tot im See. Der See an dem sie als Kinder immer baden gewesen waren.


Die Polizei ging nicht von einem natürlichen Tod aus. Der Mörder lief also noch frei draußen herum. Die Stadt war in Angst und Schrecken versetzt. Sie konnte es immer noch nicht richtig realisieren das sie tot ist. Ewa´s Sohn fand man völlig verängstigt in einer kleinen Hütte einige Meter vom See entfernt. Er ist inzwischen in einem Kinderheim untergebracht worden, da es keine weiteren Angehörigen gab.


Sie sollte sich heute eigentlich freuen, denn es war ihr großer Tag. Emilias Taufe. Familie, Verwandte und Freunde sind eingeladen. Die Feier fand ganz traditionell im Garten ihrer Eltern statt. Nur Frida war nicht zum feiern zu mute. Sie schloss sich mal wieder in ihrem Zimmer ein. Aber da sprach eine leise Stimme zu ihr. „Du darfst Dich nicht verstecken, deine Familie braucht Dich jetzt“ „Hallo, wer ist da?“ „Ich bin es deine Schwester Nelly“ „Wo bist Du?“ Aber es war niemand außer Frida im Raum. Es war schon gespenstig. Da sprach es wieder „Komm und mach die Tür auf, Dein Kind braucht dich jetzt“ „Wo hast du dich versteckt? Zeig Dich“ Aber niemand war im Zimmer, nur Frida. „Du musst mir etwas versprechen liebe Schwester, Sprich mit niemanden darüber das ich hier war.“ Und so gab sie Nelly ihr Versprechen.


Frida zog ihr schönstes Kleid an. Ihre dunkelbraunen langen Haaren flechtet sie sich zu einem Zopf zusammen. „Wow, Du schaust wunderschön aus liebste Frida“ sagte David. „Komm lass uns gehen, sonst kommen wir noch zu spät.  Mama und Papa warten nicht gern.“


In der Kirche angekommen bemerkte Frida eine Frau mit einem Kopftuch und Sonnenbrille in der letzten Reihe sitzen. Wer das bloß ist fragte sie sich. Aber sie wollte sich jetzt ganz auf die Taufe von Emilia widmen. Ihr Kind trug ein rosafarbenes Kleid dazu weiß Schuhe. Klara und Robärt waren Taufpaten. Und so wurde sie getauft auf den Namen Emilia Johanna Svensson.


Die Party war schon voll im Gange da standen plötzlich zwei Männer vor ihr. „Sind Sie Frida Svensson?“ „Ja die bin ich“. „Sie müssen sofort mitkommen“ „Wer sind Sie und was wollen sie von mir“ „Stellen Sie jetzt keine Fragen, kommen sie unbemerkt mit uns mit“ Frida verstand die Welt nicht mehr und ging mit.

 



Kapitel 8


 

Einigen Stunden später erwachte sie in einem großen Haus in einem Zimmer mit Blick auf einen großen Garten. Wo war sie nur,  dachte sie sich? Die Zimmertür war verschlossen. Da konnte sie nicht raus. Aus dem Fenster zu springen wäre zwecklos, sie würde sich alle Knochen brechen. Wer hat sie nur entführt? War es die Frau aus der Kirche? Oder doch vielleicht der schwedische Geheimdienst? Plötzlich ertönte eine Melodie aus einer Spieldose, die sie als Kind schon gehört hatte. Sie konnte es nur nicht ganz zuordnen.


„Hallo, lassen sie mich hier raus, ich habe ihnen nichts getan“ schrie sie. Da ging plötzlich die Zimmer Tür auf und Frida fiel in Ohnmacht. Als sie wieder erwachte setzte schon langsam die Dämmerung draußen ein. Völlig verängstigt saß sie in einer Ecke des Zimmers.


„Nelly, bist Du es?“

„Ja“

„Was machst Du hier und warum bin ich hier?“

„Es tut mir leid, das alles so kommen musste, aber wir hatten keine andere Wahl."

„Was heißt hier wir?“


Ein großer schlanker Mann betrat das Zimmer.


„Guten Tag, mein Name ist Sven Torberg und ich bin vom schwedischen Geheimdienst. Wir müssen Ihnen ein paar Fragen bezüglich Ewa Kruger stellen“

„Aber das habe ich der hiesigen Polizei schon alles erzählt. Was wollen Sie denn noch? Ich möchte jetzt gerne nach Hause zu meiner Familie“.

„Alles zur rechten Zeit“


Sie bekam es mit der Angst zu tun.


„Ewa Kruger wurde ermordet, weil sie den Tod von ihrem Bruder Julian Johansson Unfall aufklären wollte. Sie fand heraus das es kein natürlicher Tod war. Am Auto wurde herum geschraubt und die Bremskabel durchtrennt. Julian arbeitete geheim für ein neues Projekt der Regierung. Sie war Polizistin aus Malmö.“


„Das kann nicht sein, sie arbeitete doch im Pfarrhaus bei uns in Lund. Und von einer Schwester weiß ich nichts. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass Julian ein Geheimagent war.“


„Das plötzliche Verschwinden von ihrer Schwester Nelly musste also glaubwürdig klingen. Ihre Schwester war teils des Plans und musste uns helfen den Tod ihres Mannes aufzuklären. Nur hätte niemand geglaubt das Ewa getötet wird.“

„Wissen Sie den schon wer es war oder haben Sie einen Anhaltspunkt?"

„Nein leider nicht. Deshalb brauchen wir jetzt jedes Detail von Ihnen.



Kapitel 9


David machte sich langsam Sorgen wo Frida steckte. Robärt meinte sie fühlte sich nicht wohl und ging ins Haus um sich hinzulegen. Aber da war sie nicht. Er suchte jeden Winkel von ihr ab. Er fuhr sogar nach Hause, aber da war sie auch nicht.

„Ich habe sie gesehen, wie zwei Männer sie ansprachen und sie mitgenommen haben, erzählte Tilly“

Tilly war 13 Jahre alt und die Tochter von Betty.

„Du liest wohl zu viele Krimis“.

„Nein, es ist die Wahrheit.“

Daraufhin fuhr er zusammen mit Betty und Tilly zur Polizei.

Tilly schilderte wie die zwei Verdächtigen Männer ausgesehen haben. Der eine war ca. 1,70 groß hatte dunkelbraune Haare und eine Narbe am rechten Auge. Der andere war etwas grösser, trug ein blaues Shirt und hatte einen leicht englischen Akzent. Das Auto hatte getönten Scheiben. Mehr weiß ich leider nicht“. Daraufhin gingen wie wieder nach Hause, denn sie konnten nichts Anderes tun als zu warten.

3 Tage vergingen und immer noch kein Lebenszeichen von ihr. Was ist nur passiert? Es hat hoffentlich nichts mit dem Tod von Ewa Kruger zu tun.

Im Briefkasten tummelte sich die Post, darunter ein Zettel wo etwas draufstand:


<Wenn Sie Frida lebend wieder sehen wollen, dann kommen sie am Donnerstag um 15 Uhr in die alte Scheune neben dem Sportplatz in Lund. Kommen sie nicht auf die Idee die Polizei einzuschalten. Sie werden sonst ihre Frau nie wiedersehen.>


Er bat Betty an diesem Tag auf Emilia aufzupassen und sagte ihr er hätte einen wichtigen Termin bei Gericht.



Kapitel 10


Noch immer war sie eingeschlossen in diesem großen Haus. Ihr Traum hat sie fast zur Hälfte bewahrheitet. Sie wurde entführt und heimlich weggebracht.

Sie konnte schon bald wieder nach Hause zur ihrer Familie, denn der Sven Torberg eröffnete ihr sie könne wieder nach Hause. Sie sollte aber mit niemand darüber sprechen und den Anweisungen befolgen die sie mit dem Geheimdienst besprochen hatten, dann würde ihr nichts passieren. Es musste so glaubwürdig wie möglich rüberkommen, das die hiesige Polizei glaubte die Entführung kam tatsächlich vom Mörder. Vor 3 Tagen haben sie ihm eine Nachricht in den Briefkasten gesteckt das er am besagten Treffpunkt kommen soll um seine Frau wieder in Empfang zu nehmen. Sie erhielt bis auf weiteres auch Personenschutz.

Nelly wird sie erst wiedersehen, wenn der ganze Fall abgeschlossen ist.

Der Polizist brachte sie zur alten Scheune. Damit sie nicht sehen konnte, wo sie in den letzten Tagen war, bekam sie eine Baumwolltüte über den Kopf gezogen.

Frida saß schon ganz aufgeregt in der alten Hütte. Da näherten sich Schritte. Sie konnte also gleich David in ihre Arme schließen und der ganze Spuk fand endlich ein Ende. Aber als die Türe aufging, stand nicht David da, sondern ein wild fremder Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hatte.


„Wer sind Sie?“ fragte Frida.

„Halt die Klappe und befolge meinen weiteren Anweisungen. Komm nicht auf die Idee zu schreien, ansonsten bist du tot.“


War das etwa Julian und Ewas Mörder?


Sven und Nelly wunderten sich warum Frida nicht aus der Scheune kam. Sie ahnten das etwas nicht stimmte und stürmten die ganze Aktion. In diesem Augenblick löste sich ein Schuss, den David traf und zu Boden gerissen wird. Frida lief aus der Hütte und war schockiert was sie sah. Sven Torberg nahm sie aus der Schusslinie. Es folgte ein weiterer Schuss und traf den Täter ins Bein.


Frida sah plötzlich alles wie in Zeitlupe. David lag blutüberströmt auf dem Boden, neben ihm der Mörder, drum herum viele Polizisten und mehrere Krankenwägen. Nichts war wie vorher. Sie hörte noch Nellys Stimme bevor sie endgültig das Bewusstsein verlor.



Kapitel 11


Einige Tage vergingen und Frida erholte sich nur langsam von den Geschehnissen der letzten Tage. Sie wurde ein paar Tage im Krankenhaus behandelt zur Vorsorge. Sie wollte nur noch zu David. Aber der war wenige Stunden nach dem Schuss verstorben. Das musste Nelly ihrer Schwester schonend beibringen.

Das traf sie mitten ins Herz und sie weinte bitterlich. Sie wollte nur noch weit weg. Es war die schlimmste Nachricht in ihrem Leben. Es hat ihr die Füße unter den Boden weggezogen.

Nelly nahm ihre Schwester in den Arm um sie zu beruhigen. Aber ihr liefen nur noch die Tränen. Ihre Eltern spendeten ihr Trost und Anteilnahme.

David ihre große Liebe, der einst seine Liebe zu ihrem 15. Geburtstag gestand, der auf dem Schlittschuhplatz die entscheidende Frage stellte, zusammen ein Kind bekamen, immer füreinander da waren, war plötzlich für immer nicht mehr da. Sie wollte nur noch wegrennen, einfach nur weit weg wo sie niemand kannte. Aber so einfach war es nicht, sie musste für Emilia da sein. Sie brauchte eine funktionierende Mutter.

Familie, Verwandte und Freunde waren zutiefst erschüttert was geschehen war. Nelly fühlte sich auf einmal schuldig. Wäre vielleicht alles anders gekommen, wenn sie Frida die Wahrheit gesagt hätte?

Die Beerdigung fand nur im kleinsten und engsten Familienkreis statt. So stand es im Testament von David Svensson.

Vladimir Orlow der die Tat von Ewa Kruger und Julian Johansson begangen hat, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er gehörte der russischen Mafia an. Es ging um ein Geheimprojekt der schwedischen Regierung an dem Julian gearbeitet hatte.



Kapitel 12 - 5 Jahre später


 

Frida ließ alles hinter sich. Um ein neues Leben anzufangen verkaufte sie das gemeinsame Haus und zog mit Emilia in einen Vorort von Malmö. Sie hatte dort ein Reihenhaus gekauft mit kleinen Garten.

In den letzten 5 Jahren hatte sich einiges getan. Klara und Robärt haben endlich geheiratet. Vor 2 Jahren kam ihr Sohn Eric auf die Welt.


Frida gab ihren Job im Kosmetikstudio auf und arbeitet jetzt halbtags in einem Steuerbüro bei Andersson. Vor kurzem hat sie ein Kinderbuch herausgebracht und einen Bestseller gelandet. Eigentlich bräuchte sie den Job bei Andersson gar nicht, da sie soviel Geld mit ihrem Kinderbuch erzielt hatte. Ihre Eltern leben immer noch in Lund und Nelly ihre Schwester ist derzeit auf Weltreise. Die letzte Postkarte kam aus Mexiko.


„Hallo Frida wie geht es Ihnen?“ kam vom gegenüberliegenden Gartenzaun rüber. Per ihr Nachbar. Er verlor vor 12 Jahren seine Frau. Sie starb bei der Geburt ihrer Zwillinge Ida und Vicky.


„Hallo Per, danke gut“.

„Haben Sie nicht Lust am Samstag zum Grillen zu uns zu kommen? Die Kids würden sich freuen und mein Bruder Lasse kommt extra aus Stockholm zu Besuch hier her.“

„Ja, wieso nicht, ich freu mich“

Lasse war Per´s jüngere Bruder. Er hat bis jetzt noch nicht die richtige gefunden. Er ist Journalist und ist viel auf Reisen.

„Ich muss rein Per, das Telefon klingelt, wir sehen uns“

Und schon war sie auch schon weg.


Kapitel 13


Als sie den Hörer abnahm hörte sie nur ein leises Schluchzen wie von einem Kind, aber in Wirklichkeit war es ihre Schwester.

Sie bat sie vom Flughafen von Malmö abzuholen. Sie gab ihre Flugnummer noch schnell durch und legte wieder auf.


Es war Zeit Emilia vom Kindergarten abzuholen. Auf dem Weg dorthin rief Klara an und fragte ob sie nicht für ein paar Tage bei ihr bleiben könnte. Sie musste mal ausspannen und auf andere Gedanken kommen. Sie erzählte das sie sich mit Robärt gestritten hätte. Frida wunderte sich sehr über ihre Cousine. In den letzten Jahren hatte sie doch gelernt mit Problemen umzugehen und nicht sie zu ignorieren.


„Mama, wer ist das auf dem Bild mit dem grünen Kleid und dem lustigen Hut?“

„Weißt du den nicht mehr, das ist deine Tante Nelly und Papa. Sie kommt uns am Freitag besuchen. Als sie fort ging warst du noch sehr klein.“

„Erzählst du mir jetzt endlich wie Papa gestorben ist?“

„Ich erzähl sie dir mal, wenn du etwas älter bist.“


Wie soll man seinem eigenen Kind erklären, dass ihr Vater von der russischen Mafia getötet worden ist und Ihre Tante mitgeholfen hat den Mörder ihres Mannes zu finden.


Kapitel 14



Um nicht allein nach Malmö zu fahren, nahm sie Klara mit. Über den Lautsprecher hörten sie das die Maschine aus Mexiko Verspätung hatte. Um die Zeit zu vertreiben fing sie ein Gespräch mit Klara an.


„Was ist eigentlich mit dir los liebe Klara? Du bist doch eine die den Problemen in die Augen schaut und nicht davonläuft?“

„Ja ich weiß aber ich musste einfach mal raus. Wir hatten uns gestritten, weil Robärt noch ein zweites Kind möchte, aber ich nicht mehr.“

„Oh ich verstehe, aber ihr müsst darüber reden und weglaufen ist keine Lösung.“

„Da ist noch etwas, ich glaub er geht fremd“. „Bist du sicher?“

„Nein, aber er kommt fast alle 2 Tage später heim als gewohnt. Er benutzt neuerdings ein neues Aftershave und kleidet sich ganz anders.“

„Klara, du weißt wie sehr ich dich schätze aber ihr müsst wirklich miteinander reden.“

„Ja das werden wir auch, nur möchte ich mir hier ein paar schöne Tage gönnen“.


Eine weitere Durchsage erfolgte, das der Flug aus Cancun/Mexiko in Heathrow/England zwischenlanden musste wegen eines technischen Defekts. Frida war außer sich und versuchte Nelly auf dem Handy zu erreichen. Sie hoffte das nicht noch mehr passiert worden ist. Den noch einen Verlust in ihrer Familie könnte sie jedoch nicht mehr verkraften.



Kapitel 15


Frida telefonierte mit ihren Eltern das Nelly am nächsten Tag mit der ersten Maschine aus London nach Malmö kommt. Ihr Flug wurde umgebucht. Sie verbrachten die Nacht in einem Hotel in der Stadt.

Jedoch fing der nächste Morgen mehr als fröhlich an, den in den TV Nachrichten kam, dass es eine Flugzeugentführung gab.


„Was ist den los? fragte Frida“

„Im Fernsehen bringen sie von einer entführten Maschine aus Mexiko, die in London steht. Fünf Passagiere wurden als Geiseln genommen. Der Rest wurde frei gelassen.“

„Haben sie Fotos veröffentlicht?“ fragte Frida.

„Nein das wollen sie nicht machen, da das Risiko zu hoch ist.“

Ihr Handy klingelte und eine tiefe raue Stimme war am Ende der anderen Leitung.

„Sind Sie Frida Svensson, ich bin Chiefinspektor Jack Mason aus London. Ich leite die Ermittlungen dieser Entführungsgeschichte des Fluges aus Mexiko BA3550. Wir möchten Ihnen mitteilen, dass sich ihre Schwester Nelly Johansson unter den Geiseln befinden.


Hat sie mal für den schwedischen Geheimnisdienst gearbeitet?“

„Ja das war vor über 5 Jahren.“


Danach legte der Kommissar auf und würde sich wieder bei ihr melden falls es etwas Neues gibt.

Frida brach innerlich in sich zusammen.


Die beiden konnten es nicht fassen was da gerade passiert ist.


„Mach Dir keine Sorgen liebe Frida. Die kommen sicherlich bald alle frei“ sprach Klara.


Sie konnte es nicht ertragen noch einen geliebten Menschen in ihrem Leben zu verlieren.




Kapitel 16


Es blieb ihnen nichts Anderes übrig als wieder nach Hause zu fahren. Per rief sie von unterwegs aus an und sagte die Einladung zum Grillen ab. Sie holte nur schnell ein paar Sachen und fuhr dann gemeinsam mit ihrer Tochter und Klara zu ihren Eltern nach Lund. Sie konnte jetzt auf keinen Fall alleine sein.


Alle konnten es nicht so recht fassen, was geschehen ist. Warum ausgerechnet Nelly? Was wollten die nur von ihr? Ging das alles wieder von vorne los? Der Fall wurde doch damals abgeschlossen.

Sie hatte noch die Visitenkarte von diesem Sven Torberg, der damals die Ermittlungen geleitet hatte. Sie rief ihn an um ein Treffen zu vereinbaren.

Um sich ein bisschen abzulenken beschloss sie ihre damalige Nachbarin Betty zu besuchen. Sie freute sich sehr das Frida ihr einen spontanen Besuch abstattete. Ihre Tochter Tilly ist inzwischen an eine hübsche junge Dame herangewachsen. Sie macht derzeit eine Ausbildung als Krankenschwester.


„Groß ist Emilia geworden und so hübsch wie ihre Mami.“

„Ja das ist sie. Ich bin froh das ich sie habe.“

„Magst du vielleicht zum Abendessen bleiben?“

„Ja sehr gerne“.

„Wo ist eigentlich dein Mann Ole“?

„Er hat mich vor 2 Jahren wegen einer jüngeren Frau verlassen“

„Oh das tut mir leid liebe Betty. Wie kommst Du den zurecht damit?“

„Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden. Er hat mir das Haus hier überlassen und wir haben uns das Sorgerecht geteilt.“


Sie saßen noch lange draußen vor dem Lagerfeuer und quatschten über alte Zeiten. Sie vergasen so schnell die Zeit. Es war schon Mitternacht durch. Betty bat ihr an, die Nacht hier zu verbringen. Aber sie ging mit Emilia dann doch nach Hause. Sie bedankte sich für den tollen Tag und dass sie das bald wieder mal wiederholen sollten.



Kapitel 17



Der Tag bei Betty war so schön. Einmal an nichts denken zu müssen. Aber bald holte sie die Realität wieder ein, denn das Treffen mit Sven Torberg stand bevor.

Sie trafen sich an der alten Gruft. Dies war mal ein alter Friedhof und stand schon seit über 10 Jahren leer.


„Schön Sie wieder zu sehen Frida Svensson. Sie haben sich kaum verändert, außer das sie noch schöner geworden sind“.

Frida wurde rot. Es war ihr peinlich.

„Wie kann ich Ihnen helfen”?

„Haben sie von der Flugzeugentführung gehört? Die Polizei aus London rief mich an und stellte mir viele Fragen. Meine Schwester ist unter den Geiseln. Ich weiß nicht mehr weiter und dachte das sie mir vielleicht weiterhelfen könnten.“

Sven Torberg nahm sie spontan in den Arm um sie zu beruhigen. Sie wehrte sich nicht um es geschehen zu lassen. Seit Davids Tod hat sie kein Mann mehr so angefasst.

„Ich helfe Dir Liebes. Ich muss genau wissen was die Polizei dich alles gefragt hat. Ich werde mich in den nächsten Tagen wieder bei dir melden. Dies wird ab sofort unser neuer Treffpunkt sein.“


Anschließend ging sie noch für ein Eis ins Ida´s Caféhaus.


„Hallo Frida, hab dich lange nicht mehr gesehen, wie geht es dir?”

„Hallo Ida, ich bin momentan zu Besuch bei meinen Eltern.“

„Ich habe das mit der Flugzeugentführung gehört. Einfach nur schrecklich“ sprach Ida.

„Ja ich hoffe das sie die Geiseln bald alle wieder frei lassen werden“.


Ich erzählte ihr natürlich nicht das Nelly unter den Geiseln war. Es wäre nicht auszudenken ganz Lund verrückt zu machen.



Kapitel 18


 

Sie sehnte sich nach der Umarmung mit Sven Torberg. Es tat ihr sichtlich gut wieder verstanden zu werden. Endlich sie selbst zu sein und einen Menschen vertrauen zu können. Sie wollte ihm gerade eine Nachricht schreiben, da klingelte ihr Telefon.


„Frau Svensson, hier spricht Chiefinspektor Mason aus London. Hat Ihre Schwester noch irgendwelche Unterlagen von ihrem Schwager aus der Zeit von damals? Wissen Sie etwas über eine sogenannte Geheimakte? Sie fordern das Schriftstück innerhalb von 48 Stunden, ansonsten sterben alle Geiseln. Wie wir wissen enthält diese Schriftrolle einen geheimen Code. Hat sie irgendwann mal so etwas in der Art erwähnt?“


Frida erzählte ihm, dass es diese geheime Akte gab und sie es aus dem Bank Schließfach holen müsste. Danach legte sie wieder auf. In der Zwischenzeit  rief sie Sven an um zu schildern was die Entführer forderten. Sie trafen sich wieder wie gewöhnlich in der alten Gruft.


„Tatsächlich sind es die geheimen Akten an der dein Schwager damals dran gearbeitet hatte“, erwiderte Sven.

„Wir sollten doch schnellstens jetzt nach London reisen?“, sprach Frida.

„Ich werde mit dir reisen.“

„Mason sprach von einem Code in der Schriftrolle. Was meint er nur damit? Weißt du etwas darüber?“

„Ich darf dir leider dazu nichts sagen liebe Frida. Vertraue mir bitte“.


Sie rief darauf in der Polizeistation in London an und gab ihnen ihre Flugnummer durch.


Am Londoner Flughafen in Heathrow wurden wir schon in Empfang genommen und in einer schwarzen dunkeln Limousine weggebracht. Wie sich herausstellte, war Jack Mason nicht von der hiesigen Polizei, sondern vom Secret Service also britischer Geheimdienst. Denn Sven und Jack kannten sich aus früheren Zeiten, so vertraut wie die sich wieder begegnet sind.


„Tut mir leid liebe Frau Svensson, dass ich ihnen nicht am Anfang die Wahrheit gesagt habe wer ich wirklich bin. Aber alles ist Top-Secret. Sie bleiben vorerst in unserer Obhut bis alles vorbei ist. Meine Kollegin Jane Parker wird sie beide in ein Hotel außerhalb der Stadt unterbringen. Sie wird sie beide begleiten und das Zimmer neben ihnen haben.


Es war ein sehr großes Zimmer mit einem französischen Bett, einer Sitzecke, einem Fernseher an der Wand und einem Schreibtisch. Die Zimmer waren in Richtung eines kleinen Gartens ausgerichtet. Da sie nicht mehr im Restaurant essen wollten, hatten sie sich Essen aufs Zimmer bestellt. Sie konnte fast die Augen nicht mehr aufhalten. So müde war sie. Sie ging schnell ins Bad und machte sich bettfertig. Als sie wieder im Zimmer stand kam ihr Sven entgegen und konnte ihr nicht widerstehen, nahm sie spontan in den Arm und küsste sie sanft. Frida lies es geschehen und erwiderte seinen Kuss. Sie kuschelten sich im Bett aneinander und schliefen beide friedlich zusammen ein.


Kapitel 18


Guten Morgen Liebes, hast Du gut geschlafen?“

‘Schon lange nicht mehr so gut wie heute Nacht.“

Sie küsste ihn sanft auf seine Lippen.


Wie sie sich danach gesehnt hatte wieder jemand in ihre Arme zu halten und leidenschaftlich zu küssen. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer den es klopfte an der Verbindungstür bei Sven. Frida schloss schnell die Türe zu. Und Sven zog sich schnell eine Hose über.


„Guten Morgen, ich hoffe ich habe sie nicht geweckt, die Übergabe der geheimen Unterlagen ist erfolgt und die Entführer werden heute Nachmittag gegen 16 Uhr alle Geiseln frei lassen. Zur ihrer eigenen Sicherheit bleiben sie bitte bis dahin noch weiter im Hotel.“


Diesen Warten machte sie fast verrückt. Sie rief in der Zwischenzeit ihre Eltern an um sie auf den neuesten Stand zu bringen.

Sven und Frida hatten noch ein paar Stunden gemeinsam die Zeit miteinander zu verbringen. Sie schwebte förmlich im siebten Himmel. Sie war noch nie so glücklich wie schon lange nicht mehr gewesen. Am liebsten würde sie hier und jetzt einfach kurz die Zeit anhalten, um allen Problemen aus dem Weg zu gehen und nur diesen einen besonderen Augenblick mit ihm zu genießen.


Was wird sein, wenn sie wieder der Alltag einholt? Wird sie ihn wiedersehen? Den er lebt eigentlich in Stockholm und nicht wie Frida in Malmö. Sie könnten sich sicherlich nur an den Wochenenden sehen. Außer er lässt sich berufsbedingt nach Malmö versetzen. Aber das wäre sicherlich noch zu früh um zu sagen, das sie irgendwann mal ein Paar werden. Aber momentan zählt jetzt nur eins, dass sie endlich ihre Schwester Nelly wieder in ihre Arme schließen kann.

Sie schalteten den Fernseher an um zu sehen ob die etwas von der Freilassung brachten. Ihr liefen die Tränen als sie ihre Schwester im TV sah. Ein kurzer Augenblick einzelner Geiseln wurde per Kamera eingefangen. Die waren schon in der Obhut der Ärzte die vor Ort waren. Wie der TV Sender berichtete wurden die Entführer überlistet und verhaftet. Im Flugzeug gab es einen V Mann, also einen getarnten Secret Service Mann der zusammen mit der Russenmafia zusammengearbeitet hat. Die geheimen Unterlagen wurden daraufhin sofort vernichtet. Den diese Akten enthielten geheime Verschlüsselungen.


Kapitel 19


Nelly war noch sehr schwach seit der Entführung. Der Arzt verordnete ihr strenge Bettruhe. Nur sie war alles andere als erfreut sich die Zeit im Bett zu verbringen. Auch Frida sorgte sich um ihre Schwester und blieb noch ein paar Tage länger in Lund. Sobald es ihr aber besser ginge musste sie wieder zurück nach Hause, wo jede Menge Arbeit auf sie wartete. Sie beschloss bei Andersson zu kündigen und um sich ganz der Schreiberei zu widmen.


Frida hatte 5 verpasste Anrufe und jede Menge Textnachrichten von Sven bekommen.

Daraufhin ruft sie an und entschuldigte sich bei ihm. Sie erzählte das sie sich viel um ihre Schwester gekümmert habe und sie noch ein paar Tage länger bleiben wird.


Sie verabredeten sich für das kommende Wochenende. Sven besuchte seinen Bruder hier in Lund. Er sagte ihr wie sehr er ihr fehlen würde und dass es etwas Dringendes zu besprechen gibt.


Sie hatte ein wenig Angst was Sven so dringendes mit ihr besprechen wollte. Wie immer machte sie sich wieder zu viele Gedanken. Sie konnte es gar nicht abwarten ihn endlich wieder zu sehen.


Kapitel 20


Robärt war überraschend bei Frida aufgetaucht um zu erfahren ob seine Frau Klara heute schon bei ihr war. Aber Frida musste ihn leider enttäuschen. Fragte aber aber gleich nach was eigentlich los ist.

Er erzählte Klara würde glauben das er sie betrügen könnte. Deshalb war sie vor kurzem ja auch bei dir um sich eine Auszeit zu gönnen. Aber ich betrüge sie nicht, ich liebe sie doch über alles. Sie sollte das nächste Mal mit mir sprechen und nicht mit jemand anderen. Sie hat einen kleinen Koffer gepackt und ist mit Eric verschwunden. Ich dachte sie sei vielleicht hier.“

„Beruhige dich erstmal, so weit wird sie sicherlich nicht gekommen sein.“


Frida bekam eine geheime Botschaft auf ihrem Handy, die sie auf Anhieb nicht gleich entschlüsselt konnte und erzählte Robärt erstmal nichts davon.


„Am besten fährst du jetzt wieder heim. Sie wird sich sicher bald wieder bei dir melden".


Als er fort war, versuchte Frida die geheime Botschaft auf ihrem Handy zu lösen: komme – 17 Uhr – Freitag - Vicky – Bibliothek – Malmö - Gunarsson.

Es hörte sich so an als wäre Vicky die Tochter von Per ihrem Nachbarn in Schwierigkeiten.

In der Bibliothek sah sie nur keine Vicky, sondern Klara. Sie war doch sehr verwundert.


„Was machst du hier? flüsterte sie. Robärt macht sich große Sorgen um Dich. Du musst nach Hause. Komm wir gehen raus, ich mag nicht die ganze Zeit flüstern müssen“. Sie liefen in den nahegelegenen Park und nahmen Platz auf einer Bank.


„Nein das geht nicht, ich werde erst wieder zurückkommen, wenn er mir sagt er hat keine Affäre mit Lina Peterson.“

„Wer ist Lina?“ „Das ist die neue Angestellte im Sportstudio bei ihm. Sie regelt die ganzen Anmeldungen der Teilnehmer ab.“

„Und du glaubst er geht wirklich fremd? Mir hat er vor ein paar Tage gesagt, dass er dich aufrichtig liebt und dich nie betrügen könnte. Klara du musst mit ihm reden. Weißt Du noch damals, als du auch vermutet hast Robärt würde fremdgehen. Eine ganz einfache Erklärung kam dabei raus. Damals kam er über den Tod von seinem Bruder nicht hinweg. Und heute wird es sicherlich auch etwas Anderes sein, aber sicherlich nicht das er dich betrügt. Klara ihr solltet aneinander mehr respektieren, vertrauen und darüber sprechen was ihr auf dem Herzen habt. Das hilft manchmal mehr, als immer gleich weg zu laufen und den anderen vor dem Kopf zu stoßen."


Klara nahm also ihr Telefon und bat Robärt nach Malmö zu kommen um sie abzuholen. Die beiden schlossen endlich einen Pakt, sie wollten sich Hilfe holen lassen bei einem Psychologen.


Kapitel 21


Es vergingen ein paar Tage nachdem Klara und Robärt sich wieder versöhnt hatten. Wie sich herausstellte sollte Lina Peterson das Sportstudio zu einem Teil übernehmen, damit sich Robärt mehr um seine Familie kümmern konnte. Er machte Lina zu Teilhaberin. Klara war natürlich erleichtert das es nicht mehr war. Aber sie versprachen sich, dass sie jetzt immer gegenüber fair sind und miteinander sprechen falls es wieder Probleme geben wird.


Da gab es noch ein anderes Sorgenkind in der Familie. Nämlich Nelly. Frida hoffte so sehr das sie sich endlich gegenüber ihr öffnen konnte. Aber seit der Entführung verschloss sie sich immer mehr in sich zurück. Sie suchte seitdem die Hilfe in einer Gruppe.


Ihr ging es aber Tag für Tag ein wenig besser.

Am nächsten Tag gingen sie gemeinsam mit Emilia in den Tierpark. Davor wollte Emilia aber noch an Papas Grab.

Frida wollte eigentlich gar nicht ans Grab gehen, weil sie das alles nur an David erinnerte, aber zuliebe ihrer Tochter, ging sie mit Nelly ging schon voraus in den Tierpark um dort auf die beiden zu warten. Das Grab war sehr schlicht mit einem kleinen Marmorstein dekoriert. Eingraviert stand drauf:


In ewiger Liebe Frida & Emilia


Als sie am Grab ankamen, lagen schon weiße Lilien dort. Sie konnte sich nicht erinnern diese über die Grabpflege beauftragt zu haben. Sie sah eine Frau, schlank, groß und hatte blondes langes Haar.


„Entschuldigen Sie, was machen sie am Grab meines verstorbenen Mannes?“

„Tut mir leid das ich sie erschreckt habe, ich bin Alba Lindberg eine alte Bekannte von David.“

„Wer sind sie also nochmals?“

„Ich sagte doch bereits, eine alte Bekannte von früher aus der Schule. Sie entschuldigen mich, mein Sohn wartet daheim auf mich. Ich muss jetzt gehen.“

„Wohnen sie hier in Lund?“


Aber die junge Frau hörte Fridas Frage nicht mehr und verschwand. Sie fragte sich nur wer sie ist. Sie hätte sie doch kennen müssen. Oder war sie vielleicht eine alte Studienkollegin von ihm. Sie nahm Emilia und ging in den Tierpark, wo Nelly schon wartete.


„Was ist los liebe Frida? Hast Du einen Geist gesehen?“

„Nein, aber es war jemand an Davids Grab und eine Frau legte weiße Lilien nieder. Ich weiß nicht wer sie ist. Ich kenne sie nicht. Sie sagte sie sei eine alte Bekannte von ihm. Aber ich glaube ihr nicht. Als ich sie fragen wollte ob sie hier von Lund ist war sie plötzlich verwunden. Weißt Du vielleicht wer sie sein könnte?“

„Ja ich dachte mir das sie eines Tages hier auftauchen würde. Ich erzähle es dir nach dem Zoobesuch. Wir wollen Emilia nicht warten lassen.“


Als sie später von ihrer Schwester erfuhr das David heimlich eine Affäre hatte brach sie im Garten ihrer Eltern zusammen. Zwei Jahre vor ihrer Schwangerschaft hatten sie sich schon heimlich getroffen. Sie stand auf und rannte aus dem Haus.


„Frida warte, bleib hier!“


Aber sie war nicht aufzuhalten. Wie immer wenn es Probleme gab rannte sie nur noch weg.

Weinend brach sie in der alten Gruft zusammen. Nein das kannst du mir doch nicht antun, stammelte sie leise vor sich hin.


„Hallo, warum weinst Du fragte ein kleiner Junge der auf einmal neben ihr stand?“

„Huch, ich habe dich gar nicht kommen hören. Wer bist Du?“

„Ich bin Linus“.

„Und was machst Du hier, musst du nicht längst bei deinen Eltern sein?

„Nein ich glaub nicht, wenn dann nur meine Mum.“

„Wieso, sind deine Eltern getrennt?“

„Nein, mein Vater starb vor 5 Jahren hier in Lund bei einem Zwischenfall.“

„Wie meinst Du das?“

„Ihn traf eine Kugel bei einem Schusswechsel.“

„Hieß Dein Vater David Svensson?“

„Ja“.


In Fridas Kopf brodelte es. Sie war einfach nur sprachlos. Ein uneheliches Kind. Das wird sie auf Dauer nicht verkraften und rang plötzlich nach Luft und wurde ohnmächtig.

Linus, dass zufällig sein Mobiltelefon dabeihatte, rief die Rettung an und Frida wurde ins nächste Krankenhaus eingeliefert.


Kapitel 22


 

Sie erholte sich nur langsam von dem Schock. Wie soll sie ihrer Tochter beibringen das sie noch einen Halbruder hat. Das würde sie jetzt noch gar nicht verstehen. Sie konnte es nicht begreifen, dass sie betrogen worden ist nach all den vielen Jahren. Sie waren doch immer ein Herz und eine Seele. Sie schworen sich ewige Liebe und Treue. Vielleicht hat sie ihn mit ihrer Liebe zu sehr erdrückt. Von Nelly weiß sie das sie Alba Lindberg heißt und Staatsanwältin in Stockholm ist. Jetzt weiß sie warum er so oft in Stockholm war. Diese vielen Tagungen. Ihre Schwester hat dies nur durch einen Zufall herausgefunden. Sie war zu Besuch bei einem Freund in Stockholm gewesen und da sah sie die zwei in einem Restaurant. Sie schienen sehr vertraut zu wirken, denn er hielt ihre Hand. Meine Schwester hat es aber lieber für sich behalten als es mir zu erzählen. Es sollten nicht ihre Probleme werden, da sie eh schon so viele davon hatte. Sie sprach David Tage später darauf an und sagte nur, am besten beendest du es bevor es überhaupt angefangen hat. Aber dabei blieb es nicht, denn was Nelly nicht sah war ihr dicker Babybauch. David erklärte ihr sie wolle Frida verlassen und nach Stockholm zu Alba ziehen. Aber als Alba erfuhr das er schon verheiratet ist, machte sie Schluss.

So war er nur noch bei der Geburt dabei und sah seinen Sohn immer nur an seinen Geburtstagen. Linus war vor kurzem erst 7 Jahre alt geworden.


Kapitel 23


Sie bat Nelly um Hilfe sich mit Alba Lindberg zu treffen. Aber das war gar nicht mehr nötig, denn sie stand auf einmal im Vorgarten.

Sie ist groß, schlank, hat langes blondes Haar und ist Staatsanwältin aus Stockholm. Ihr Sohn Linus geht auf ein Internat. Alles nur vom Feinsten. David hatte ja jeden Monat Geld überwiesen und als Staatsanwältin verdient man auch ganz gut. Sie konnte nur nicht so ganz verstehen, warum sie jetzt nach so langer Zeit am Grab von David gewesen ist.


„Nehmen Sie doch Platz. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“

„Nein, Danke."

"Kommen wir gleich zur Sache. David hinterließ in seinem zweiten Testament das Linus weiterhin jeden Monat Geld erhalten sollte.“

„Von welchem zweites Testament sprechen Sie?" fragte Frida.

„Als David damals starb habe ich von einem Anwaltsbüro aus Lund eine Nachricht erhalten, dass es ein weiteres Testament gibt. Wussten Sie davon denn nichts?“

„Nein absolut nicht.“

„Aber ich bin eigentlich nur gekommen um ihnen zu sagen, dass sie die Zahlungen jetzt einstellen können. Es gibt ein Extra Konto zugelassen auf ihren Mann. Sagen Sie bloß davon wissen sie auch nichts?“

„Ich habe mich nie um unsere Bankgeschäfte gekümmert. Das hat alles David übernommen.“

„Ich möchte sie nur noch um eins bitten, das Linus Emilia kennenlernen darf. Sie müssen ihr ja nicht erzählen wer er wirklich ist. Mit 5 versteht man das ja noch nicht so richtig. Und es wäre natürlich schön, wenn wir weiterhin in Kontakt bleiben könnten. Ich denke das ist auch in ihrem Interesse. Wir sind noch ein paar Tage hier in Lund bei meiner Schwester Olivia. Ich gebe ihnen noch meine Nummer.“


Frida bat ihnen an morgen zum Kaffee und Kuchen vorbeizukommen. Alba Lindbergh willigte ein.



Kapitel 24


 

Frida suchte das Gespräch mit Nelly und fragte warum sie es ihr denn nie erzählt hatte, dass David eine Geliebte gehabt hatte. Sie wollte das er das selbst klärt. Sie hatte schon genug eigene Probleme.


Sie war immer noch sehr geschockt das er sie damals fast verlassen hätte. Seit der Schulzeit waren sie ein Paar. Niemand konnte sie trennen. Aber sie musste endlich lernen einen Schlussstrich zu ziehen und das alte Leben hinter sich zu lassen. Nur so konnte sie mit dem neuen Leben beginnen. Es galt jetzt allein nur für ihre Tochter Emilia da zu sein. Ihr ein unbeschwertes Leben zu geben und sie sollte endlich wieder zurück nach Malmö gehen um an ihren neuen Roman weiter zu schreiben, den sie vor ein paar Wochen angefangen hatte. Es gibt zwar keine Abgabefrist aber dennoch wollte sie es hinter sich bringen um vielleicht einen neuen Roman zu schreiben der ihr eigenes Leben betraf. Ihre eigene Biographie.


Kapitel 25


Emilia verstand sich gut mit Linus. Sie spielten im Garten meiner Eltern. In der Zwischenzeit gab es den Lieblingskuchen von David. Er mochte ihn immer gern. Es war ein Zitronenkuchen mit einer weißen Glasur oben drauf. Die Kinder bekamen dazu noch eine Tasse heiße Schokolade.


„Ich werde morgen wieder zurück nach Stockholm fliegen. Ich bin froh das sich Emilia mit Linus so gut angefreundet hat. Sie können uns jederzeit in Stockholm erreichen, wenn etwas sein sollte."

Gehen sie auch wieder zurück nach Malmö?“


„Ja, wir werden in den nächsten Tagen wieder nach Hause fahren. Emilia hat schon richtiges Heimweh. Sie freut sich ihre Kindergartenfreunde wieder zu sehen und mit ihnen zu spielen. Ich bin wirklich froh, dass wir uns endlich einmal ausgesprochen haben. Wir sollten das Alte endlich ruhen lassen und in die Zukunft schauen. Unsere Kinder brauchen uns jetzt. Nur das sollte jetzt zählen“ sprach Frida.


„Wir melden uns, wenn wir in Stockholm gelandet sind. Machen Sie es gute liebe Frida und bis auf Bald.“


Emilia stand mit ihrer Mutter am Straßenrand und winkte Linus hinter her. Linus gab Emilia einen Glücksbringer einen kleinen Frosch aus Keramik. Immer wenn sie traurig sein sollte, kann sie den Frosch in die Hand nehmen und fest an sich drücken um zu spüren, dass sie einen Freund hatte der auf sie aufpasste. Eine Art Zauberfrosch. So verschwand nun das Auto um die Ecke und sie gingen wieder zurück ins Haus.


Kapitel 26


So hatte sie sich ihr Leben garantiert nicht vorgestellt, in dem ihr geliebter Mann auf tragische Weise ums Leben kam. Ihr Schwager dasselbe Schicksal widerfahren ist und man ihre Schwester als Geisel nahm. Zu guter Letzt kam noch ein uneheliches Kind auf die Welt. All das hätte man doch irgendwie verhindern können, dachte sie sich ständig. Nur eines hätte sie wieder gleichgemacht, ein Kind zur Welt bringen. Sie liebte ihre Tochter über alles. Von David ist ihr nur Emilia geblieben. Sie sehnte sich endlich nach Frieden und Geborgenheit. Ob sie in Sven Torberg den Mann wieder finden würde um endlich glücklich zu werden? Sie wünschte es sich so sehr.


Nelly ging für ein paar Tage zu einer Freundin die in der Nähe von Göteborg lebt. Sie musste dringend etwas Anderes sehen. Raus aus dem Alltagstrott und endlich das verarbeiten was ihr geschehen ist.

Ich hatte wieder mal die Befürchtung das sie nicht nur ein paar Tage weg bliebe, sondern für Monate oder Jahre. Aber sie versprach in 3 Wochen wieder heim zu kommen, denn da war Emilias 6. Geburtstag.

Sie musste einfach wiederkommen, den ihr jüngster Bruder Paul wird zu Besuch kommen. Er hat mittlerweile sein Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen und lebte seit geraumer Zeit in Stockholm. Er hat vor kurzem eine Gemeinschaftspraxis für Kinder und Allgemeinmedizin in Malmö zusammen mit seiner Freundin Mel eröffnet. Er hat sie im gemeinsamen Studium in Harvard kennengelernt. Sie ist aber gebürtige Schwedin. Ihre Eltern haben es ihr ermöglicht dort zu studieren.


Also allem für jeden ein erfülltes Leben, was die junge Generation betrifft nicht die von mir. Könnte man die Zeit einfach für einen Moment zurückdrehen und manche Dinge anders machen. Aber wie man so schön sagt, wir dürfen nicht in der Vergangenheit verweilen sondern auf die Zukunft schauen. Und somit beschloss Frida endlich das alte Kapitel David hinter sich zu lassen und sich auf neue Dinge zu konzentrieren.


Kapitel 27


Sonnenstrahlen trafen sie mitten ins Gesicht. Der Geruch von frischen Kaffee stieg in ihre Nase. Es ist Zeit aufzustehen, den heute sah sie Sven wieder. Sie blühte förmlich auf.


Ihre Mutter fragte sie ob sie verliebt sei, den sie hatte so ein Grinsen im Gesicht. Aber Frida spielte den Gedanken einfach schnell weg und meinte das heute nur ein toller Tag ist.


Ihre Eltern eröffnete ihr an jenen Morgen das sie in den nächsten Tagen in den Urlaub fahren werden. Diese lang ersehnte Schiffsreise wollen sie jetzt machen von der sie schon immer gesprochen hatten. Dies erinnerte sie wieder an David an ihre Hochzeitsreise mit dem Schiff nach Italien. Aber sie wollte doch endgültig loslassen und nach vorne schauen.


In ein paar Tagen werde sie mit Emilia wieder nach Hause fahren um dort wieder ihr geregeltes Leben aufzunehmen. An dem neuen Buch weiter schreiben, wo sie aufgehört hatte. Ihren Nachbar Per einen spontanen Besuch abstatten und Nelly fragen ob sie nach ihrer Reise von Göteborg nicht zu ihr ziehen möchte. Im Reihenhaus ist genug Platz für zwei.


Aber es kam alles anders.

Sven eröffnete ihr das er wieder zurück nach Stockholm muss, denn es gab derzeit keine freie Stelle in Malmö. Sie war ziemlich traurig. Er nahm sie in den Arm und sie küssten sich. Sie wollte ihn nicht mehr loslassen. Sie hat endlich eine neue Liebe gefunden und musste ihn wieder gehen lassen. Stockholm war nicht mal so um die Ecke, wo man sagen könnte, man trifft sich auf einen Kaffee. Immerhin sind es über 6 Stunden mit dem Flugzeug.


„Es tut mir leid, das ich dir nicht etwas Positives sagen kann. Aber wir werden irgendwie eine Lösung finden. Morgen geht mein Flieger zurück nach Stockholm.“


„Was morgen schon? Ich dachte wir könnten noch ein paar Tage in Zweisamkeit sein?“

„Wir telefonieren einfach jeden Tag und skypen an den Wochenenden. Ich liebe Dich über alles. Es ist lange her, das ich wieder eine Frau so lieben darf wie Dich.“


Frida hielt ihn fest im Arm und erwiderte seine Liebe. Das erste Mal das sie sich auch auf etwas Neues einließ.


 

Kapitel 28


Einige Tage später zurück in Malmö fing sie endlich an ihre Biographie weiter zu schreiben. Emilia war über das Wochenende bei einer Freundin zu Besuch. So konnte sie sich ganz ihrer Schreiberei widmen. Aber das hielt nicht lange an den im gegenüberliegenden Garten plantschten Vicky und Ida im Pool. Sie hatte sich das freie Wochenende etwas anders vorgestellt. Sie hatte doch glatt deren Geburtstag vergessen. Schnell ging sie wieder zurück ins Haus zog ihr neues buntes Sommerkleid an. Ihre Haare band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen und zog ihren leicht rötlichen Lippenstift nach.


Ihr stockte der Atem als sie ihn sah. Ein großer schlanker gutgebauter Mann mit blondem Haar stand auf einmal in ihrem Garten.


„Tut mir leid das ich sie erschreckt habe. Der Ball ist herüber gerollt vom Spielen im Pool, sprach Lasse".


Frida konnte vor Schreck nichts sagen. Sie war wie erstarrt.


„Alles in Ordnung bei Ihnen? fragte Lasse.“


Das war Pers jüngerer Bruder. Er lebte in Stockholm. Sie sollte ihn ja schon damals kennenlernen beim Grillen. Das war an dem Tag als sie Nelly vom Flughafen abholen sollte.

Ihr Geschenk viel ihr fast aus der Hand aber Lasse half ihr. Ihr war irgendwie komisch und musste sich erst einmal setzen.


„Frida, ist mit Ihnen alles in Ordnung? Brauchen Sie einen Arzt?“

„Nein, alles gut, ich war nur kurz in Gedanken.“


Die Zwillinge freuten sich das sie da war. Es waren viele Verwandte und Freunde da. Eine große mehrstöckige Geburtstagstorte stand auf einem Servierwagen mitten auf der schön geschmückten Terrasse. Rund herum waren bunte Girlanden befestigt an den Pavillons die sie aufgestellt hatten. Weiße Still Hussen über den Stühlen. Man könnte fast meinen sie wäre auf einer Hochzeit.


Sie nahm sich ein Glas frische Limonade, stieg die Treppenstufen hinab und wollte sich auf die Schaukel setzen, die Per letzten Sommer am Baum befestigt hatte. Bis dahin kam sie aber nicht. Sie ringt kräftig nach Luft und verlor das Bewusstsein. Das Glas klirrte zu Boden. Lasse reagierte schnell und fing sie auf. Er trug sie auf eine Gartenliege. Nur langsam kam Frida wieder zu sich. Sie sah alles verschwommen um sich herum.


„Frida, können Sie mich hören?“, fragte Lasse.


Frida war einfach zu schwach um die Augen offen zu halten. Lasse ging ganz nah ran um zu hören was sie zu sagen hatte.


„Ich glaube die Limonade ist schlecht“.


Lasse fühlte ihren Puls.


„Per ruf bitte schnell einen Notarzt, ich fühle Fridas Puls nicht mehr“.



Im Krankenhaus wurde sie sofort auf die Intensivstation gebracht. Man müsste jetzt die Nacht abwarten sagte der behandelte Arzt.


In der Zwischenzeit rief Per Nelly an und berichtete was geschehen ist. Sie nahm den nächsten Flieger. Sie hatte auf einmal Angst, das sie nicht wieder zu sich kam. Nelly musste auch Sven anrufen. Sie würde es ihr selbst nicht verzeihen, wenn ihrer Schwester was zustoßen könnte.



Kapitel 29


Die Ärzte gaben noch immer keine Entwarnung für den derzeitigen Zustand von Frida. Sven und Nelly bangten um ihr Leben.


Nelly durfte nur kurz zu ihr rein. Frida stammelte wieder vor sich hin und erwähnte von der Limonade die sie getrunken hatte. Sie musste dringend untersucht werden meinte sie. Aber Nelly sagte das auch andere davon getrunken hatten und alle noch leben. Frida sprach das Lasse Ähnlichkeit mit dem Mörder von Julian und Ewa hätte. Deshalb erschrak sie so sehr im Garten als sie ihn sah. Nelly hatte endlich geglaubt das sie die Vergangenheit endlich ruhen ließ, stattdessen holte sie sie wieder ein.


„Frida du musst endlich loslassen. Vladimir Orlow sitzt im Gefängnis. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Lasse ist Pers Bruder. Du verrennst Dich da in etwas. Glaub mir.“

„Du musst mir jetzt etwas versprechen liebste Schwester. Wenn ich sterben sollte, musst du dich um Emilia kümmern. Bitte versprich es mir.“

„Du stirbst nicht, du warst schon immer eine Kämpferin. Aber wenn Du soviel Wert drauflegst, dann verspreche ich es dir.“

„Du musst Sven noch etwas sagen, das ich ihn über alles liebe und er mich nie vergessen darf. Bitte ruf Alba und Linus an, damit sie wissen was geschehen ist.“


Einige Minuten vergangen und der Piep Ton der Herz-Lungen-Maschine ertönte auf.

So schloss Frida für immer ihre Augen. Da eilten auch schon die Ärzte ins Zimmer und fingen mit der Herz Muskel Massage an. Nach mehreren Minuten gaben sie auf. Sie schalteten die Geräte ab. Nelly und Sven konnte es kaum fassen.


Es war wie ein Fluch, als David starb und Emilia ohne Vater aufwuchs. So passierte es jetzt wieder. Ihre Mama war auf einmal nicht mehr da. Sie starb an ihrem 6. Geburtstag.


Sie fand endlich ihren Frieden.



Kapitel 30


Zur Beerdigung kam ganz Lund. Unter den Trauergästen waren ihr Halbbruder Linus mit seiner Mutter Alba, Klara und Robärt. Per mit seinen beiden Töchtern Vicky und Ida und sein Bruder Lasse. Betty mit ihrer Tochter Tilly. Fridas Eltern, ihre Schwester Nelly und ihr Bruder Paul mit Freundin Mel.


Die Menschen die sie liebten erwiesen ihr die letzte Ehre. Blumen und Kränze schmückten ihr Grab.


In ihrem Testament erhielt Nelly die vorzeitige Vormundschaft für Emilia bis zu ihrem 18. Lebensjahr. Weiter schrieb sie das Linus und Alba sie immer besuchen durfte wann immer sie wollten.


Auf ihrem Grabstein war ein kleiner Engel eingraviert mit einer Inschrift:

 

<In liebevoller Erinnerung – Für immer im Herzen>

 

Wie sich am Ende herausstellte starb Frida an einem Blutgerinnsel um genau zu sagen sie erlitt einen Schlaganfall. Das umliegende Gewebe konnte nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und hat dadurch Schäden angenommen. Normalerweise gibt es Überlebenschancen. Aber sie war zu schwach.


Sie wollte endlich ihren Frieden zu David finden, den sie über die Jahre hinaus immer noch sehr geliebt hatte. Sie wurde neben Davids Grab verlegt. So stand es im Testament. 


Sven ging zurück nach Stockholm. Es waren zu viele Erinnerungen da um sich für immer in Lund niederzulassen wo alles begonnen hatte.


Nelly verkaufte das Haus in Malmö und zog mit Emilia nach Göteborg zu ihrer Freundin. Sie hatte dort ein großes Haus am See. Ihre Eltern machten endlich die lang ersehnte Weltreise mit dem Schiff. Ihr Bruder Paul und seine Freundin Mel bekamen einige Monate später ihr erstes Kind das sie Frida Luisa nannten.


Jeder hatte nun seinen eigenen Frieden gefunden auf eine besondere Art und Weise.



Kapitel 31

 

Emilia stand vor dem Grab ihrer verstorbenen Mutter. Als wäre es erst gestern gewesen als sie gestorben ist. Doch es vergingen mittlerweile 10 Jahre. Sie war fast jeden Tag hier um mit ihr zu sprechen und um Antworten zu finden, die sie bis heute nicht loslassen.


Ein paar Tage kurz vor ihrem Tod schrieb ihre Mutter einen Abschiedsbrief. Als hätte sie es gewusst, das sie bald sterben wird. Dieser Brief enthält folgende Zeilen:

 

Liebe Emilia, wenn Du diese Zeilen liest bist Du sicherlich schon an ein junges hübsches Mädchen herangewachsen. Frag nicht nach dem Warum oder Wieso, weshalb ich so früh gestorben bin. Lass die Vergangenheit ruhen und lebe endlich Dein Leben.

 

„Wer liegt da, fragte Thomas Emilias neuer Freund?“


„Meine Mama, sie starb als ich noch sehr klein war. Du hättest sie sicherlich gemocht. Sie war nett, hilfsbereit und für jeden Spaß zu haben.


Komm lass uns gehen, meine Großeltern warten nur ungern, wenn ich zu spät zu meiner eigenen Geburtstagsfeier komme, den man wird ja schließlich nur einmal 16.“

 

 

ENDE

 


"Frida ist verliebt" -  Teile 1-12

Teil 1 - Frida


Fünf Jahre vergingen als Frida den schweren Fahrradunfall hatte. Sie erholte sich jedoch schnell wieder davon. Sie erinnerte sich immer wieder gern an ihren schon etwas seltsamen Traum zurück. Ein total verrückter Traum, kaum vorstellbar, wenn er echt gewesen wäre. Ihre Mum meinte sie solle sich nicht weiter mit der Vergangenheit beschäftigen, sondern sich endlich freuen, das sie in ein paar Tagen 15 Jahre alt wird. Frida‘s Mum hatte ja völlig recht. Also lies sie ihren Traum für immer ruhen.



Zu ihrer Party hat sie jede Menge Schulfreunde eingeladen. Aber auch Verwandte und Familienmitglieder werden kommen. Ja und da war noch dieser eine Junge. Er heißt Julian und ist zwei Klassenstufen über ihr. Er war groß, schlank und hatte blondes Haar. Jedesmal wenn sie ihn sah, wurde sie rot im Gesicht. Was mag Julian nur denken wenn er Frida sah? War Frida etwa verliebt 💘? Wie fühlt es sich an verliebt zu sein? Sie wusste es einfach nicht. Aber sie hatte ja ihren besten Freund David, den sie um Rat fragen konnte. David lebt gegenüber im Haus und sie kennen sich seit dem Sandkasten. Eine beste Freundin hatte sie leider nicht mehr. Anna so hieß sie verstarb vor 2 Jahren an den Folgen einer schweren Krebserkrankung. David fing sie auf und half ihr über den Tod von Anna hinweg zu kommen. Seitdem weicht er nicht mehr von ihrer Seite. Sie waren schon immer seit dem Sandkasten dicke Freunde gewesen. Aber dieses Erlebnis hat sie noch mehr zusammen geschweißt.


Ihr großer Tag rückte also immer näher. Frida war schon so aufgeregt, was sie alles zum Geburtstag bekommen würde. Am liebsten wäre schon heute ihr großer Tag.

Aber sie musste noch 2 x schlafen.

Teil 2 - Vorbereitungen für die Feier


Die Vorbereitungen für ihre Party liefen auf Hochtouren. Alles musste perfekt sein. Es sollte an nichts fehlen. Das Catering, die Geburtstagstorte, Pavillons und Zelte falls es regnen sollte. Eine Band sollte spielen aber die hat im letzten Moment abgesagt. Deshalb legt jetzt kurzfristig ein DJ auf. David‘s älterer Bruder Tom. 


Frida fühlte sich hundeelend als sie an ihrem großen Tag aufwachte. Was ist passiert? Ist ihr das Essen am vorigen Abend nicht bekommen oder war sie doch nur aufgeregt und brachte keinen Bissen zum Frühstück herunter? Es war wohl doch was ernstes. Musste in letzter Sekunde doch alles abgesagt werden? Ihre Mum rief schon mehrfach nach ihr, sie solle endlich runter kommen. Aber Frida kam nicht und blieb liegen. Ihre Mutter betrat das Zimmer und fragte: „Was ist denn los“? Was hast du? Frida liefen nur noch die Tränen herunter.


Es machte ihr immer noch Kopfzerbrechen, obwohl es schon 2 Jahre her ist als ihre beste Freundin Anna starb. Sie fühlte sich immer noch schlecht. Sie war in den letzten Stunden ihres Todes nicht bei ihr gewesen. Aber Anna wollte es so. Sie wollte alleine sterben. Frida wollte ihr die letzte Ehre erweisen um ihr zu sagen, sie werde sie nie vergessen. Es war jedoch zu spät und sie quält sich bis heute damit rum. Ihre Mum rief David an. Als Frida David sah, fing sie langsam an zu erzählen was sie so bedrückt. David sagte nur: Du musst aufhören dir immer wieder Vorwürfe zu machen! Steh jetzt bitte endlich auf, den sie hätte sicherlich nicht gewollt das du deinen großen Tag verpassen sollst. David hatte recht. Sie gab sich endlich einen Ruck und schlich die Treppenstufen hinab. Ein schöner großer gedeckter Tisch erwartete sie mit vielen Geschenken und mehreren Blumensträußen. Frida wischte ihre Tränen ab und fing an zu lächeln 😃. 

 Teil 3 - Der Streit



Das größte Geschenk wartete jedoch im Garten. Jedoch musste sie bis zum Nachmittag warten bis alle Gäste eingetroffen waren. Frida war ja so gespannt. Von David bekam sie eine wunderschöne Halskette in Kleeblatts aus echtem Silber. Auf der Rückseite war eingraviert: „In ewiger Freundschaft- David“. Er legte ihr es gleich um. Die Party sollte am Nachmittag starten, so gegen halb vier. Bis dahin war noch viel Zeit und sie zog sich noch ein bisschen zurück. Sie dachte an ihren Schwarm Julian. Frida war ja so verliebt in ihn. Was sie nur an ihn fand? Er könnte doch jede haben. 


„Oje, wie sieht es denn hier aus, fragte ihre ältere Schwester Nelly“. Ich weiß nicht was ich zur Party anziehen soll deshalb hab ich all meine Klamotten aus dem Schrank geholt. Für wen willst du dich denn so hübsch machen? Na, für Julian. Das ist jetzt nicht dein ernst? Aber sicher doch. Frida, er ist es nicht wert. Julian oder keiner. Du bist ja verrückt. Paul, der kleine Bruder von Frida und Nelly, kam ins Zimmer und fragte: „Was streitet ihr den schon wieder?“ Das ist nichts für kleine Jungs, also verzieh dich. Das sag ich Mum. Nelly nahm Paul in den Arm. Das hat Frida sicherlich nicht so gemeint. Du bist ja nur eifersüchtig das du dich nicht so gut mit ihm verstehst. Ich sehe doch auch das du dich in Julian verguckt hast. Sag mal hörst du dir überhaupt noch beim Reden zu? Du hast ja völlig den Verstand verloren. Ich stehe nicht auf Julian. Liebe macht blind. Ich an deiner Stelle würde David nehmen. Er hat Stil und Anstand. Willst du ihn gegenseitig vergleichen? Nein das möchte ich nicht. Ich will dir nur sagen, das David der Klügere ist. Hast du es nicht bemerkt. Was? Man er liebt dich. Das erzählst du mir jetzt nur weil du Julian nicht haben kannst. Auf einmal war Funkstille im Raum. Die beiden Schwestern hatten sich nichts mehr zu sagen. Nelly und Paul verließen daraufhin den Raum. 

Teil 4 -  Der Motorroller



Frida zog eine eng anliegende blaue Jeans und eine grüne Bluse an, dazu weiße Turnschuhe. Ihre Haare band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen mit einer weißen Schleife. Noch ein bisschen Schminke und los kann die Party gehen. 


Der Garten füllte sich langsam, Oma und Opa waren da, Tante und Onkel. Schulkameraden und Freunde. Und da war er endlich Julian. Groß, blond, schlank und ein durchtrainierter Körper. Sie versuchte sich diesmal zusammen zu reißen um nicht rot anzulaufen. „Hallo Julian, schön das du kommen könntest“. Julian nahm Frida kurz in den Arm und gab ihr ein kleines Geschenk. Frida’s Herz pochte wie wild. Sie wollte ihn gar nicht mehr los lassen. Aber da ertönte auch schon die Willkommens Musik von Tom dem DJ.


Liebe Gäste, liebe Freunde und Familie, wir heißen euch herzlichst Willkommen zu meiner Geburtstagsfeier. Vor 5 Jahren hätte niemand gedacht das ich heute hier stehe und mit mir meinen 15. Geburtstag zusammen feiern werde. 


So erhebt eure Gläser und lasst uns anstoßen. 


So liebe Frida, da nun alle da sind, haben wir ein Geschenk für Dich. Da du vor kurzem den Moped Führerschein gemacht und bestanden hast schenken wir Dir einen Roller. Ich hoffe er gefällt dir. 


Frida war außer sich vor Freude. Sie fiel ihren Eltern um den Hals und bedankte sich. Sie könnte es kaum fassen. "Julian, hast du Lust mit mir eine Runde zu drehen?" Was meinst du? Ja klar und ob. So zogen sie beide ihre Helme auf und machten eine kleine Spritztour. Sie hielten an einem kleinen Parkplatz. Julian zog Frida an sich und er küsste sie ganz sanft auf ihre roten Lippen. Sie schwebte auf Wolke 7. Oh Julian ich wusste nicht wirklich das du mich so sehr magst. Oh doch sagte er. Du bist so hübsch und klug. So anders als die anderen Mädchen die ich kenne.  Frida hätte den ganzen Nachmittag mit Julian verbringen können. Nur war es an der Zeit zurück zu fahren. 


Wo seid ihr denn so lange gewesen, fragte David? Wir haben wohl die Zeit vergessen, sagte Frida.

Tel 5 - Die Torte


Jetzt war es an der Zeit die Geburtstagstorte anzuschneiden. Sie war über 4 Etagen hoch. Gefüllt von oben nach unten mit der ersten Schicht Schokoladencreme, die zweite mit Vanille, die dritte Erdbeere und frischen Stücken drin und die letzte wieder mit Vanille. Ganz oben die Zahl 15 in Kerzenform. Umhüllt mit Fondant.


Einfach himmlisch diese Torte. Fridas Tante Ruby, Konditormeisterin, hatte sich selbst übertroffen so ein tolles Kunstwerk zu präsentieren 🎂.


David saß nachdenklich auf der Schaukel und aß sein Stück Torte auf. Er bemerkte gar nicht als Frida kam. David war auf einmal weit weg. Träumte von einem Haus am See mit Frida im Arm. „David, hey David „..voll erschrocken lies er den Teller mit dem Kuchen fallen. Sorry Frida, ich war wohl in Gedanken versunken. Was bist du denn dort so alleine? Komm doch rüber zu den anderen. Nein, ich bleib lieber hier. Geh doch zu Julian, der wartet sicherlich schon sehnsüchtig auf Dich. Was ist denn auf einmal los mit Dir? So kenn ich Dich gar nicht. Es ist nichts Frida. Alles gut. Geh ruhig wieder rüber. Ich komm später nach.


War da vielleicht doch etwas dran, das David heimlich in Frida verknallt ist?


Weiß Fridas Schwester Nelly doch mehr?


Frida lief zu Nelly um sich für ihr schroffes Benehmen am frühen Nachmittag zu entschuldigen. Es tut mir leid liebe Nelly. Ich war wohl nicht ich selbst. Alles gut meinte Nelly. Sag mal weißt du was mit David los ist? Nein, wieso? Ich glaub er ist eifersüchtig auf Julian. Weil ich ihn zuerst gefragt hatte wegen dem Roller. Oder ist er doch in mich verliebt. Was meinst du? Ich denke es ist nur das mit dem Roller. Mach dir keinen Kopf liebe Frida. Alles halb so wild. Biete ihm einfach an die nächsten Tage mit ihm und deinem Roller zu fahren. Der kriegt sich schon wieder ein.

Teil 6 - Der Kuss 



Ein komisches Spiel was sie da spielten. Man nannte es Flaschendrehen. Eine Flasche lag in der Mitte der Tanzfläche. Man musste sie drehen und da wo sie dann zum Stillstand kam musste man eine Frage beantworten oder etwas tun. Frida war an der Reihe und sie musste jemanden küssen. Und tja wie es das Schicksal so wollte stoppte die Flasche bei David. Frida gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund. Es traf in ihr wie ein Blitz. Sie war auf einmal wie verhext, als würde Julian sie küssen. Aber in Wirklichkeit war es David.


Es kribbelte am ganzen Körper. Frida lief rot an. Wie peinlich! Liebte sie gar nicht Julian, sondern David? In Ihrem Kopf flüsterte jemand: das ist dein Traumprinz, er wird auf dich warten. So ein Blödsinn dachte sie und lachte.

 

Langsam wurde es dunkel und alle gingen in die Zelte, die am Tag zuvor aufgestellt und mit Tischen und Stühlen dekoriert wurden. Es gab leise Musik im Hintergrund.


Julian forderte Frida zum Tanz auf. Eng umschlungen wie auf Wolke 7 tanzten beide zusammen. Es war Fridas Lieblingssong – River flows in you. David fragte auch Nelly ob sie nicht das Tanzbein schwingen wollte. Aber Nelly meinte, du solltest schon deine Prinzessin fragen. Welche Prinzessin fragte David? Sag mal, siehst du das denn nicht? Frida will Dich eifersüchtig machen. Nein, das glaub ich weniger. Sie liebt ihn doch. Als ihr Euch geküsst habt, ist dir nichts aufgefallen? Sie war wie elektrisiert. Glaubst Du wirklich? David war völlig verwirrt. Er verließ fluchtartig das Zelt.

 

Der Song endete und das Catering begann.


Frida fragte sich wo David ist. Hatte sie etwas falsch gemacht? Hat sich David doch in sie verliebt? Sie hatte immer noch dieses kribbeln im Bauch. Um genau zu sein es waren Schmetterlinge. Ja Frida war Hals über Kopf in David verliebt. Es war gar nicht Julian. Aber sie wollte es nicht wahrhaben. Sie stand doch eher auf Julian. Das war doch ihr Traumprinz. Sie fand David auf seiner Lieblingsbank daheim im Garten. Hallo David, warum bist du auf einmal weg? Um ihr nicht weh zu tun, schwindelte er und sagt es sei ihm nicht so gut. Er habe Kopfschmerzen. Das glaub ich dir nicht sagte Frida. Sag es doch einfach. Was bedrückt dich? Du weißt wir sind beste Freunde und die erzählen sich doch immer alles. Stillschweigend ging er ins Haus. Frida ließ er einfach so zurück ohne etwas zu sagen.

TEIL 7 - Frida ist krank


Weinend saß Frida immer noch auf der Bank wo sie David zurückgelassen hat. Was ist los mit Dir, fragte Julian? Ach nichts, schluchzte sie. Komm lass uns rübergehen. Es gibt Dessert. Schweren Herzens ging Frida mit ihm. Um nicht vor den anderen aufzufallen, wischte sie sich die Tränen weg. Die Geburtstagsfeier war im vollem Gange und die Tanzfläche war voll. 


Am nächsten Morgen hatte sie keine Lust aufstehen. Sie beschloss den ganzen Tag über im Bett zu bleiben. Sie gaukelte den anderen vor sie sei krank und hatte hohes Fieber. Um nicht aufzufallen, nahm sie das Fieberthermometer und hielt es an ihre Nachtischlampe ran. So das die Temperatur nach oben lief. Und es funktionierte. Ihre Mutter kam mit Tee und Zwieback zu ihr. Frida schlief fast den ganzen Tag über. Paul und Nelly schauten abwechselnd zur ihr rein. Sie wollte von niemand mehr irgendwas wissen. 


3 Tage später war Frida wirklich krank. Fast 40 Grad Fieber. Eine Grippe.  Arme Frida!


Es durfte niemand zu ihr. War ja ansteckend!!! 


Vor ein paar Wochen hätte niemand gedacht, dass sie mit David ihrem besten Freund brach. Eigentlich war es gar nicht so. Zwischen ihnen war seit ihrem Geburtstag einfach nur Funkstille. Aber Julian war jetzt an ihrer Seite. Sie waren ein Paar. In jeder freien Minute turtelten die zwei. War das schon das Happy End? War sie endlich angekommen am Ziel ihrer Träume? 


Eine innere Stimme sprach zu ihr: Dein Traumprinz wartet noch auf Dich. Was für einen Unfug dachte sie sich. Wer spricht den da nur in meinem Kopf? Ich liebe Julian und sonst niemand. 

Teil 8 - Funkstille


Noch immer war Funkstille zwischen David und Frida. Das Ganze war nicht mehr auszuhalten. Niemand machte den ersten Schritt.


Wir sind doch nicht im Kindergarten stammelte Nelly laut vor sich hin, als Frida den Raum betrat. Was meinst Du Nelly? Wie lange willst Du eigentlich noch schweigen was David betrifft? Wieso ich? Frag doch mal David. Er hat mich einfach sitzen gelassen als ich ihn fragte was mit ihm los ist. Als er mit diesen Kopfschmerzen anfing, habe ich ihm kein Wort geglaubt. Er ist einfach gegangen. Warum sollte ich den ersten Schritt machen? Warum? Sag mir einen vernünftigen Grund?


Es war wohl auch sinnlos weiter mit Frida darüber zu diskutieren. Sie rief kurzerhand David an und fragte ob er Lust hätte an den See zu fahren um dort schwimmen zu gehen. Momentan waren Ferien auf dem Land. Der See war nicht weit.


David fragte Nelly wie es Frida geht. Er habe seit ihrer Geburtstagsfeier nichts mehr von ihr gehört. Warum fragst Du sie den einfach nicht selbst. Ich glaube ich habe ihr damals sehr weh getan und das war eigentlich nicht meine Absicht. Ich konnte ihr die Wahrheit noch nicht sagen. Ich hatte einfach Angst einen Korb zu bekommen. Und wie glaubst Du ist es jetzt, wenn Du es ihr sagst. Denkst Du es macht einen Unterschied? Es ist so wie immer. Es hat sich nichts geändert, außer das sie jetzt mit Julian zusammen ist. Aber ich glaube nicht, dass diese Liebe jemals echt ist. Von Julians Seite schon aber von Frida wohl eher kaum. Ich denke sie hat sich in etwas verrannt. David Du musst dringend mit ihr reden.

Teil 9 - Auf Wolke 7



Am nächsten Morgen bekam Frida eine Nachricht von einer unbekannten Nummer, die sie nicht kannte, aber sie fand die Nachricht wunderschön: Bitte komm gegen 20 Uhr zur alten Lichtung am Stadtende. Ich will Dir die Sterne zeigen. Wie romantisch dachte sie. Das ist sicherlich von Julian. Als Frida zum vereinbarten Treffpunkt angekommen ist, war niemand da. Traurig saß sie nun auf den Hügel wo man von oben die Stadt sah. Sie hörte leise Schritte. Julian bist Du es? Völlig erschrocken zuckte Frida zusammen. Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Was machst Du hier? Es ist an der Zeit mit Dir zu reden. Ich weiß ich habe Dir damals sehr weh getan. Frida stand auf und wollte nur noch weg, aber David hielt sie fest. Sie brach in Tränen aus und er hielt sie ganz fest im Arm.


Sie weinte bitterlich. Ach David ich weiß gar nicht wie ich es dir sagen soll. Als du mich damals geküsst hast bei diesem Spiel, da löste etwas in meinem Körper aus. Ich wusste nur nicht was es war. Aber jetzt weiß ich es. Ich dachte das ich mich in Julian verliebt hätte. Ich war nur mit ihm zusammen um dich eifersüchtig zu machen. Aber ich denke das hast du sicherlich schon lange gemerkt.


„Schau da” sagte David eine Sternschnuppe. Wow ist die groß. Du darfst dir jetzt was wünschen. Du musste es aber für dich behalten,  sonst geht es nicht in Erfüllung.


David zog Frida fest an sich und küsste sie. Ich liebe Dich seit ich denken kann. Du bist das wunderschönste und klügste Mädchen das ich je kennenlernen durfte. Komm lass uns hier die Nacht verbringen. Und somit verbrachten die beiden die Nacht unter dem Sternenhimmel. 

Teil 10 - die Aussprache 


Zwei Tage später turtelten die zwei im Garten herum. Nelly war überglücklich das sie endlich zueinander gefunden hatten. Leider hatten sie die Rechnung nicht mit Julian gemacht. Der stand plötzlich aufgewühlt in Fridas Garten. Was soll das hier werden liebe Frida? Erschrocken zuckte sie zusammen. Ich glaube du bist mir noch eine Erklärung schuldig. Es tut mir leid Julian. Aber ich bin jetzt mit David zusammen. Würdest Du bitte wieder gehen. Ehrlich gesagt hatte Frida nie richtig Schluss gemacht mit Julian. Sie schrieb ihm nur, dass es besser sei, wenn sie nur Freunde blieben. Aber sie hatte ihm nie den wahren Grund genannt.


Julian war außer sich. Er konnte seinen Augen nicht trauen, als David Frida küsste. Das geht zu weit, ich bin mit Frida zusammen. Nein sprach Frida, ich habe mit dir vor ein paar Wochen Schluss gemacht. Du kannst doch nicht über eine SMS Schluss machen. Ich war nie in dich verliebt Julian. Bitte akzeptiere das!! Nelly bat Julian endlich zu gehen.


Frida stand auf und ging ins Haus. Sie schloss sich mal wieder in ihrem Zimmer ein. David verstand die Welt nicht mehr. Er ging ihr schnell hinterher. Los mach schon auf. Lass mich bitte allein. Ich muss nachdenken. Wir sehen uns morgen. Vertrau mir bitte.


War Frida wieder in einem Gefühlschaos? Jedes Mal, wenn es ein Problem gab, wollte sie von niemanden mehr etwas wissen.


Am späten Abend ging Frida zu Nelly. Als sie erfuhr was wirklich mit ihr los war, wurde sie kreidebleich. Frida brach in Tränen aus. Sie wusste nicht wie sie es David sagen sollte.

Teil 11 - Fridas Cousine Klara 


Da sind wir nochmals mit dem Schrecken davongekommen. Fridas Periode blieb vor 2 Wochen plötzlich aus. David hatte einen großen Schreck bekommen und war zugleich auch ziemlich traurig das evtl. Julian der Vater sein könnte und Frida schwanger. Aber nichts davon ist eingetroffen. Frida war lediglich die letzten Wochen so im Stress, dass sich alles verzögert hatte.


Julian hatte sehr schnell Trost gefunden und war jetzt mit Klara zusammen. Sie ging in seine Klasse. Klara war zuvor mit Robert zusammen gewesen. Klara ist Fridas Cousine. Sie konnte es nicht verstehen, warum sie auf einmal mit Julian zusammen war. Denn Robert war doch der Mann ihrer Träume. Als Frida davon erfuhr, musste sie schnell handeln und sprach mit Robert. Der war völlig traurig und verstand die Welt nicht mehr. „Glaubst Du das ist etwas Ernstes mit den zweien“, fragte Frida? Ich hoffe nicht. Ich liebe Klara über alles. Ich will sie auf jeden Fall wieder zurück.


Frida traf auf Klara. Völlig traurig saß sie auf der Bank und meinte, ich glaub ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich hätte nie mit Robert Schluss machen sollen. Ich weiß nicht was mich da geritten hat. Robert muss sicherlich ziemlich traurig sein. „ja“, das ist er. Wieso Julian?? Das verstehe ich nicht. Liebst Du Robert den nicht mehr? Doch schon, aber in den letzten Wochen hatte er so wenig Zeit für mich und ich dachte er hätte vielleicht eine andere am Start. Der Tod von seinem Bruder Bob hat ihn schon sehr mitgenommen. Ich glaube er hat ihn nie so richtig überwunden.


Frida schmiedete einen Plan. Sie schickte Robert und Klara eine SMS mit dem selben Text. Natürlich Absender unbekannt. Auf der Nachricht stand: Hallo, komm doch am Mittwoch um 16 Uhr in den Park bei der roten Laterne.

Teil 12 - Ende gut, alles gut.


David wollte Frida zum Schlittschuhlaufen abholen, aber die hatte ja keine Zeit und musste sofort in den Park. David vertraue mir noch ein letztes Mal. Wir sehen uns später. Was ist los Frida? Wo gehst du hin? Ich hoffe der Plan geht auf. Welcher Plan?


Frida versteckte sich hinter einer Säule um nicht aufzufallen. David lief ihr doch glatt hinterher. Pssst, leise David. Wir dürfen nicht gesehen werden. Da stand Robärt an der roten Laterne. Fünf Minuten später kam auch Klara. "Was machst du hier fragte Robärt?" "Das frage ich dich auch?". Ich habe eine SMS bekommen. Ich auch sagte Robert. Hast Du mir die geschrieben? Nein. Wer macht den sowas? Klara lächelte, ich glaub das will uns jemand wieder zusammenbringen und ich weiß auch schon wer. Robert nahm Klara in den Arm. Warum hast du Schluss mit mir gemacht und bist mit Julian zusammen? Du hattest dich in den letzten Wochen nicht mehr so sehr um mich gekümmert und ich dachte du hast heimlich eine andere. Sag mal wie kommst du denn darauf? Ich komme mit dem Tod meines Bruders einfach nicht zurecht. Deshalb hatte ich mich auch zurückgezogen. Es tut mir sehr leid das du es so aufgefasst hast. Ich liebe Dich liebste Klara. Dieser Julian ist doch nur mit Dir zusammen um Frida zu ärgern.


Danke liebe Frida, du hast uns den richtigen Weg gezeigt. Uns so waren Robärt und Klara wieder ein Paar.


David hat sich für Frida etwas Tolles einfallen lassen. Er hatte für sie die kleine Eislaufbahn am Marktplatz für 1 Stunde lang gemietet. Auf dem Eis standen viele großen Teelichter in Form eines Herzes. Mitten drin kniete David auf Schlittschuhen und hatte eine rote Rose in der Hand. Frida war außer sich vor Freude. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.


Liebe Frida, willst Du für immer meine Prinzessin sein? "Ja, mein Prinz".  


Aus den Lautsprecher ertönte ihre Lieblingsmusik „River flows in you“.  Sie versprachen sich ewige Treue und für immer füreinander da zu sein.  


Und somit endet die Geschichte von „Frida ist verliebt“.

Frida und das Traumland  - Teil 1 - 7

Teil 1


Hinter einem Hügel auf einer großen grünen Wiese, saß sie nun die kleine Frida 🐘 und schluchzte. Ihre Tränen kullerten nur so herab. Ein kleiner bunter Schmetterling 🦋 kam vorbei, setzte sich auf ihren Rüssel und fragte: Warum bist du denn so traurig? Ach nichts, sagte Frida. Aber Ja doch, du weinst doch sagte Paul der Schmetterling. Frida kam aus einer großen Elefantenfamilie aus Elefantenhausen. Das Dorf wo sie lebt, war wie vom Erdboden verschluckt, erzählte sie ihm. Als einzigste Erinnerung blieb ihr nur der Name des Dorfes. Was war los mit Frida? Hatte sie einen Unfall? Es war schon recht seltsam sprach der Schmetterling, denn es gibt hier kein Dorf das so heißt.

Teil 2


Frida geniesst das Summen der Bienen, das Rauschen der Wälder und wie der warme Wind um sie weht. Sie befand sich in einer Traumwelt. Alles war so anders. Bunte saftige grüne Wiesen, der Himmel war so blau wie das Meer. Sie hüpfte auf der Stelle und trällerte 🎼. Paul tanzte mit ihr. Sie waren so laut, das sie nicht einmal die kleine Raupe bemerkten,  die zu ihnen kam.


Hey, ihr da, bitte nicht so laut! Mucks Mäuschen still war es plötzlich. Hast du das gehört, fragte Frida? Was denn, fragte Paul? Na da hat jemand mit uns gesprochen. Ich sehe nur nichts. Hey, ich bin hier unten. Sie blickten zu einer kleinen Raupe herab. Hi, ich bin’s Pipa  🐛.  Von nun an waren sie also zu Dritt. Frida fragte Pipa ob sie zufällig das Dorf Elefantenhausen kennt. Ich muss dich leider enttäuschen, aber sowas gibt es hier nicht.


Frida schlich traurig davon als wollte sie sich aus dem Staub machen. Da fragte Paul: Wohin gehst du? Nimmst du uns mit? Klar wieso nicht, dann wird es umso lustiger.  Einige Stunden vergingen. Psst, seid mal still! Habt ihr das auch gehört, flüsterte Paul? Was denn? rief Frida. Es ertönte von lauter Musik 🎵.  Sie sahen einen Haufen voller tanzender Papageien und Flamingos. Eine Party, genau das richtige für sie. Sie fingen an zu tanzen, tranken und aßen bis ihnen der Bauch fast platzte. So gut ging es Frida schon lange nicht mehr 😊. Sie hatte richtig Gefallen daran gefunden.


Das Traumland indem sie endlich angekommen ist. Frida träumte schon als sie noch ganz klein war davon. Plötzlich war ihre Suche nach ihrem Dorf auf einmal vergessen und beschloss erstmal hier zu bleiben. Sie wollte endlich leben.

Teil 3


Der nächste Morgen brachte nichts gutes. Alle Tiere lagen auf der Wiese 🌿 und regten sich nicht. Frida hatte ein mulmiges Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Mit ihrem Rüssel pikste sie einem Papagei in den Bauch. Er gab keine Reaktion von sich. Auweia was ist denn nur los? Was ist passiert? Sie sahen einen runden großen Kessel 🍵 gefüllt mit rotem Saft. Paul 🦋 schlürfte etwas davon und fiel um. Oje, oje Paul was ist mit Dir? Wach doch auf! Aber er regte sich nicht.


Sie konnte es sich nicht erklären. Frida 🐘 schnupperte und stellte mit Verwunderung fest das es Wein 🍷 war. Aber man wird doch nicht von einem Schluck gleich betrunken? Da steckt sicherlich mehr dahinter.


Einige Minuten später kam eine Schildkröte 🐢 vorbei und fragte warum denn alle auf den Boden liegen? Tja, das wüssten wir auch zu gerne sprach die kleine Raupe Pipa. Irgendwas muss in dem Kessel drin sein. Vielleicht ein Zauber? Zu spät aber bemerkten sie erst eine alte hässliche Frau hinter dem großen Kessel stehen. Sie sah aus wie eine böse Hexe. Was machst du da fragte Frida? Ich, meint ihr mich? Ich mache gar nichts. Schnell weg hier, bevor sie uns auch noch vergiftet 🤢 wie die anderen. Schnell, Frida komm!


Und so rannten sie um ihr Leben und ließen Paul einfach so zurück. 😢

Teil 4


Am nächsten Tag wunderte sich Paul 🦋 wo Frida 🐘 und Pipa 🐛 geblieben sind.


Er schaute sich um, aber er fand nur kichernde Papageien und torkelnde Flamingos. Ahja da war noch die kleine Schildkröte Nela 🐢, die ihm sagte das sie um ihr Leben gerannt seien, um der bösen Hexe zu entkommen, die sie vielleicht auch noch vergiftet 🤢 hätten.


Es war alles sehr merkwürdig. Paul 🦋 und Nela 🐢 machten sich auf die Suche. Sie kamen an eine Lichtung vorbei, die ziemlich geheimnisvoll aussah. Sie fühlten sich auf einmal wie in einem Schlaraffenland. Alles voller süßer Zucker Apfelbäume 🍏🌳, der Himmel aus Zuckerwatte, an den Sträuchern hingen Zuckerstangen 🍭 und der See schmeckte nach Wackelpudding 🍮. Ein kleines Häuschen war voll mit Schokolade 🍫 überzogen. Man konnte sich endlos satt essen.


Hey, ihr da! Hallo, ich hab euch was gefragt. Na wird’s bald schrie eine große Honigbiene 🐝 Paul ins Ohr. Sie erschraken so sehr, das sie fast ins Wasser gefallen wären. Was schreist du denn so laut, meinte Nela? Ich hab ein paar Mal gerufen aber ihr habt mich nicht gehört. Wie heißt Du überhaupt, fragte Paul? Ich bin der Flotte Kurt 🐝. Hast du zufällig einen Elefanten 🐘 und eine kleine Raupe 🐛 gesehen? Hmmmm muss mal nach denken. Nö, ich glaub nicht! Paul🦋 und Nela 🐢 zogen nun weiter in das fremde weite Land. Kurt 🐝 beschloss Ihnen Gesellschaft zu leisten und ging mit.

Teil 5 


So gingen Paul 🦋, Nela 🐢 und der flotte Kurt 🐝 durch tiefe Wälder 🌳, über hohe Hügel, kamen an einem großen See vorbei und letztendlich hatten sie dann auch keine Lust mehr weiter zu suchen. Sie legten eine kleine Pause ein. Paul war ziemlich traurig und fing an zu weinen 😭🦋. Aber nicht doch sagte Nela, wir werden sie schon finden. Kurt gab Paul etwas aus seinem Honigtopf 🍯 . Nela leckte auch davon. Mmmmh, war das lecker 😋. Alle Sorgen schienen auf einmal weg zu sein bis plötzlich ein lautes unerträgliches Geräusch ertönte. Rette sich wer kann schrie Paul. Hilfe! Eine Horde wild entlaufender Pferde kamen auf sie zu 🐎. Da ist gerade nochmals gut gegangen sagte Kurt 🐝. Da die Dämmerung langsam eintraf, beschlossen sie erstmal hier zu bleiben. Sie verbrachten die Nacht in einer kleinen alten Hütte. 🏚.


He Paul, Nela wacht auf! Schaut mal wer da ist. Er flatterte umher. Er konnte es kaum fassen. Frida, Frida 🐘 endlich bist du wieder da. Voller Freude umarmten sich die zwei. Natürlich auch Pipa 🐛. Darf ich dir vorstellen: das ist Nela 🐢 und der Flotte Kurt 🐝. Frida fragte Paul was die alte Hexe den da zu suchen hatte. Wollte die euch den wirklich vergiften? Oder warum lagen denn auf einmal die vielen Papageien und Flamingos regungslos auf dem Boden? Wie sich hinterher heraus gestellt hatte war der Saft mit einem Zauber verhext. Die alte hässliche Hexe die sie sahen, war in Wirklichkeit eine wunderschöne Elfe. Ihr Name war Alexandra. Um wieder ins Leben zurück zu kommen, musste sie den Zaubertrank in den Saft schütten.


Habt ihr gesehen wie sie sich wieder zurück verwandelt hat? Nein, leider nicht. Es war schon wieder so spät, so dass fast der halbe Tag wieder um war. Aber nichts desto trotz ging ihre Suche nach ihrem Dorf namens Elefantenhausen weiter. 


Weder Kurt noch Nela kannten ihn. Es war immer noch sehr seltsam.

Teil 6


Frida träumte in der Nacht 🌌 von ihrem Dorf. Sie sah ihre Eltern, ihre Schwester und Bruder. Es war plötzlich alles so real. Eine leise Stimme sprach zu Ihr: "Komm endlich wieder zurück zu uns". Was hatte dies nur zu bedeuten? Aber sie lies sich nicht beirren und schlief weiter. 


Pipa, Paul, Nela und Kurt waren wie erstarrt. Sie waren weder lebendig noch sprachen sie. Sie waren lediglich Frida‘s Kuscheltiere. Ja und Frida war in Wirklichkeit auch kein Elefant sondern ein 10 jähriges kleines Mädchen 👧 das vor kurzem einen schrecklichen Unfall mit ihrem Fahrrad hatte und sie kopfüber auf das Kopfsteinpflaster gestürzt ist. Es war also alles nur ein Traum und es spielte sich in ihrem Kinderzimmer ab. 


Aber Frida wollte noch nicht zurück. Und somit wachte sie schließlich in ihrem eigenen Traum auf. Sie freute sich, das sie wieder mit Paul und Pipa vereint war. Natürlich durften Nela und Kurt dabei nicht fehlen. Gemeinsam machten sie sich weiter auf dem Weg ins geheimnisvolle fremde weite Land. Sie fragte sich was wohl aus der Hexe geworden ist, die tatsächlich eigentlich die wunderschöne Elfe Alexandra war. Ob sie sich tatsächlich wieder zurück verwandeln konnte? Sie beschlossen sie zu suchen. Ihr Dorf musste mal wieder warten. 


Tage und Monate vergingen, aber kein Lebenszeichen von der Elfe. Das hat doch alles keinen Sinn sagte Paul, jetzt laufen wir schon 2 x den gleichen Weg. Wir drehen uns ständig im Kreis. Pipa, Nela und Kurt beschlossen vorerst getrennte Wege zu gehen. Frida war darüber gar nicht erfreut. Sie wünschte ihnen dennoch alles gute. Es blieb ihr nur noch Paul 🦋. 


Erneut flüsterte wieder eine leise Stimme zu ihr. Wach bitte auf! Komm zu uns zurück! Verschwommen sah sie komische Gestalten. Sie sahen aus wie die Tiere in ihrem Traum aber es waren ihre Kuscheltiere. Sie waren auf Frida‘s Bett platziert. Sie war einfach viel zu schwach und müde und klappte ihre Äugeln 👀 wieder zu. Es vergingen Tage und Wochen. Plötzlich war es auf einmal so laut an ihrem Krankenbett. Diese lauten Stimmen waren kaum auszuhalten. Und somit beschloss sie schnell wieder einzuschlafen, bevor jemand bemerkte das sie kurz wach geworden war. Sie wollte sie austricksen. Nun konnte sie natürlich alles mit anhören was sie sagten. Aber war das fair? 

Teil 7


Frida beschloss ein aller letztes Mal ihren Traum zum Leben zu erwecken. Sie wollte sich endgültig von Paul verabschieden, aber er war nicht da, sondern Alexandra die wunderschöne Elfe.  Es war die Elfe die einst eine Hexe war.


Hast Du Paul den Schmetterling 🦋 gesehen, fragte Frida? Ja, sagte sie. Ich soll dir einen Gruß ausrichten und du sollst endlich leben. Was meinte er bloß damit?


Jetzt wusste Frida 👧 endlich was zu tun war. Mit einem Mal riss sie ihre Augen auf und fragte: „Wo bin ich hier?“ Alle waren überglücklich, das Frida endlich aufgewacht ist.

Einige Wochen später wurde sie aus dem Krankenhaus 🚨 entlassen. Sie spielte wieder mit ihren Freunden und besuchte die Schule 🏫.


Auf dem Weg nach Hause flog ihr ein kleiner blauer Schmetterling zu 🦋. Paul, bist Du das, fragte Frida? Aber der Schmetterling gab keine Antwort. Frida kamen auf einmal Freudentränen hervor. Von da an hatte sie endlich begriffen was Paul damals zu ihr sagte. Sie sollte endlich leben. Und schließlich tat sie es auch, das Leben in vollen Zügen zu genießen 😊.


Und somit endet die Geschichte von „Frida und das Traumland“.

Die drei Affen und der Mann in den Bergen - Teile 1 - 11

Teil 1:

 

Es war an einem lauen Sommerabend, da klopfte es an meiner Türe. Ein kleiner Affe stand vor mir und schaute mich verdutzt an. Das Äffchen hatte ein Halsband um mit folgender Botschaft:

 

„Du wirst immer Glück in Deinem Leben haben! Das Du es auch behältst, sollst Du Dich immer gut um mich kümmern. Falls Du mich aber wieder wegschickst, wirst du für immer unglücklich sein. So nahm ich ihn bei mir auf und gab ihm den Namen Peppi.

 

Teil 2:

 

Drei Tage vergingen und erneut klopfte es an meiner Tür. Ein weiteres Äffchen kam vorbei und um sein Halsband war geschrieben:

 

„Gib immer fein Acht auf mich und Du wirst immer gesund in Deinem Leben bleiben.“

 

Wenn Du es aber nicht tust, dann wird es dir immer schlecht gehen. Ich gab dem Äffchen mein Versprechen und nahm ihn auch bei mir auf. Ich taufte ihn auf Carlos.

 

Teil 3:

 

Ein drittes und letztes Mal klopfte es einen Monat später an meiner Tür. Ein großer Affe stand zitternd vor mir und auf seinem Halsband stand drauf:

 

„Nimm mich bitte für immer bei dir auf. Falls Du es nicht tust, wirst du nie mehr Freude in deinem leben haben. So nahm ich auch den dritten Affen bei mir auf und gab ihm den Namen Poppy.

 

Teil 4:

 

Sie waren nun komplett: Peppy, Poppy und Carlos. Drei Affen in meinem Haushalt. Dies hatte sicherlich auch noch keiner gehabt. Da der Mann hoch oben in den Bergen wohnte, bekam es auf die schnelle niemand mit.

 

An einem regnerischen Tag fing Peppi mit einer einfachen Melodie an zu pfeifen. Daraufhin holte Poppy sein Banjo und Carlos begleitete sie am Klavier. Sie tüftelten und schrieben gemeinsam an einen Song. Daraufhin waren sie fest entschlossen eine Band zu gründen. Ein paar Namen fielen durch den Raum. Es war die Rede von „The Charming Boys“ oder doch lieber „die Fluffis“.

Das ging schon den ganzen Tag so aber sie konnten sich auf keinen Bandnamen einigen. Dann wurde es so laut, das jeder sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Nicht einmal den alten Mann bemerkten sie, als er ganz plötzlich im Raum stand.

 

„Wieso nennt ihr euch nicht einfach bei eurem Namen, Die Peppy, Poppy, Carlos Band“. Gar nicht so übel, meinte Carlos, aber er sei viel zu lang.

 

Teil 5:

 

Die drei Affen konnten sich immer noch nicht so richtig entscheiden, wie sie nun heißen sollten. Aber sie probten schon mal für einen Gastauftritt für einen Radiosender. Den aller ersten Beifall bekamen sie aus einem Mauseloch. Der Maus gefiel es so sehr, dass sie auch ein Stück Käse bekam.

 

Den Song den sie geschrieben hatte, hieß „Hey Baby willst Du mit mir gehen“. Sie erhofften sich sehr viel damit, dass sie ganz weit oben in den Charts landeten.

 

Den Bandnamen hatten sie kurzerhand ausgelost.

 

Teil 6:

 

Endlich ist der Tag gekommen, an dem Sie den Auftritt beim Radiosender Affenzirkus hatten. Alle waren sehr aufgeregt. Am Vortag zuvor hatten sie nochmals alles einstudiert. Auch der Mann in den Bergen, er heißt übrigens Chris, konnte es auch kaum erwarten die drei im Radio zu hören.

 

„Herzlich Willkommen hier bei Radio Affenzirkus.

 

Mein Name ist Marco und ich begleite sie durch die Sendung.

 

Wir begrüßen heute eine Newcomer Band aus Südtirol (Italien) – The Charming Boys. Das sind Peppy, Poppy und Carlos.“

 

Die drei machten sich bereit für ihren Auftritt.

 

Und so gaben sie alles.

 

Daheim schwingte Chris das Tanzbein und die Maus flitze ringsherum. Nachdem sie den Song gesungen hatten, liefen die Telefone im Radiosender heiß. Alle wollten nur diesen einen Song.

 

Teil 7:

 

Als wäre es erst gestern gewesen, dass die Band im Radiosender waren und ihren Song gesungen hatten. Überall wurde sie gespielt in Restaurants, Cafés oder daheim.

 

Es verging nun 1 ganzes Jahr. Die Band hatte damals tatsächlich einen Plattenvertrag erhalten und erhielten mehrfach Platin und Gold. Sie tourten durch viele Städte und Länder und waren nicht mehr aufzuhalten. Mit dem verdienten Geld kauften sie sich ein großes Haus mit Pool und großen Garten.

 

Teil 8:

 

Es wurde sehr still um die Band.

 

Momentan hörte man nicht mehr so viel ihnen. Sie hatten sich komplett zurückgezogen. Aber sie sehnten sich nach dem alten Leben mit Chris, dem Mann in den Bergen.

 

Wie es ihm jetzt wohl gehen mag fragten sie sich die drei. Spontan fuhren sie am nächsten Tag zu Chris ohne sich vorher anzumelden. Es sollte eine Überraschung werden. Da standen sie nun vor Chris. Er fühlte sich sichtlich überrumpelt, war aber sehr glücklich die drei endlich wiederzusehen. Chris bot ihnen Kuchen und Kaffee an. Da es langsam dunkel wurde, haben sie die Nacht bei Chris verbracht.

 

Am nächsten Morgen war Chris nirgendwo aufzufinden. Die drei machten sich auf die Suche nach ihm. Leider ohne Erfolg und gingen zurück ins Haus.

 

Teil 9:

 

Die drei Affen machten sich große Vorwürfe, das sie ihn nicht viel früher mal besucht hatten. So ist das wenn man auf einmal berühmt ist, dass man alles ringsherum vergisst. Chris war für sie der tollste Freund den man sich nur wünschen konnte. Er hatte alles für sie gemacht. Sie waren füreinander da und feierten Feste, aber das alles wird es wohl nicht mehr geben. Traurig gingen sie zu Bett.

 

Am nächsten Tag gaben sie eine Vermisstenanzeige auf. Was machten Sie nun in dem leeren Haus, das immer so lebhaft war? Um sich abzulenken putzen sie alle gemeinsam das Haus. Das war das Minimum das sie tun konnten. Sie gaben nicht auf, das er vielleicht doch noch heimkehrte.

 

Peppy fing laut nachzudenken. Carlos sprach ihn an, ob er nicht leise denken konnte, er würde ihn gerade bei seinem Mittagsschlaf stören. Und Poppy stoppte Peppy mitten im Satz und sagte, hast du nicht gesagt das Chris des Öfteren Alpträume gehabt habe und er nicht richtig schlafen konnte. Vielleicht hat er deshalb das Haus verlassen. Sie waren sich alle drei ganz sicher. Chris muss einen Schlafwandel gehabt haben und ist fort. Und so schmiedeten sie sich einen Plan zurecht wie sie ihn zurückholen konnten.

 

Teil 10:

 

Nachdem sie jetzt einen Plan zurechtgebastelt hatten, war es völlig irre was sie da vorhatten. Durch einen Voodoo Zauber wollten sie ihn wieder zurückholen. Sie nähten sich eine Puppe zusammen. Dazu brauchten sie noch eine weiße Stecknadel. Ohne diese würde der Plan nicht funktionieren.

 

Sie legten die fertig gebastelte Puppe sachte auf einen Tisch. Peppy nahm ein Bild von Chris und klebte es mit Klebestreifen an die Voodoo Puppe. Daraufhin nahmen sie eine weiße Nadel und stachen in die Puppe ein. Ganz sanft sprachen sie alle drei zu dem Voodoo Gott:

 

„Lieber Chris, komm wieder zurück ins Leben und werde wieder gesund.“

 

Ein zweites Mal sprachen sie diesen Zauber. Beim dritten und viertel Mal passierte etwas Unglaubliches. Ein heller Schein leuchtete im Zimmer auf, so als würde Gott zu ihnen sprechen. Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und sprachen noch einmal den Zauberspruch. Und wieder war der Raum hell erleuchtet, aber sie sahen nicht Gott vor ihnen, sondern Chris.

 

Hatte der Zauber schon so schnell funktionieren können? Die drei Affen waren in Trance versetzt.

War es vielleicht doch nur eine Fata Morgana?

 

Teil 11:

 

Kurze Zeit später sahen sie sogar Chris in der Zauberkugel. Er lag irgendwo im Wald. Schnell war der helle Schein erloschen und sie konnten nicht richtig sehen wo. Ein letztes Mal sprachen sie den Voodoo Zauber aus und dann gab es einen großen Knall, fast so als würde eine Bombe explodieren. Sie erschraken so sehr, dass Peppy, Poppy und Carlos einfach umkippten. In einem Traum fanden sie sich wieder. Peppy lag auf einer grünen Wiese umgeben von duftenden Mohnblüten. Poppy schwingt sich von Baum zu Baum wie Tarzan und Carlos war auf einer Südsee Insel und schlürfte Cocktails. In diesem einem Moment betrat Chris, der endlich heimgekehrt ist, das Wohnzimmer und fing an zu weinen. Da lagen sie nun auf dem Boden, womöglich tot. Was hatte er nur angerichtet? Wieso musste er auch schlafwandeln? Er wollte doch endlich damit aufhören. Leise schlich er sich wieder nach draußen, bis jemand auf seine Schulter von hinten klopfte. Chris drehte sich um und hüpfte wie ein kleines Kind in die Luft. Jipppiiii, ihr lebt, ihr lebt schreite er laut. Ich dachte ihr seid tot.

 

Carlos klärte Chris auf, ob er den großen Knall nicht gehört hatte? Wir haben dich durch ein Voodoo Zauber zurück ins Leben geholt. Damit du dich endlich von dem Schlafwandel erlösen kannst. Du wirst ihn auch nie wiederhaben. Alle freuten sich, umarmten, knutschten herum und sprangen vor Freude in die Luft. Sie waren alle wieder vereint.

 

Am nächsten Tag beschlossen die drei Affen den Job als Musikband endgültig an den Nagel zu hängen. Chris fand die Idee mega affenstark. Und somit lebten Peppy, Poppy und Carlos mit Chris, der Mann in den Bergen bis an ihrem Lebensende zusammen.

 

Ende